DTM: Lawson im Dauereinsatz - immer wieder ein Reset
Liam Lawson
Dass Alex Albon den Formel-1-Sitz bei Williams vor allem aufgrund seiner Leistungen in der DTM bekommen hat, darf eher bezweifelt werden. Er hat in dieser ordentlich abgeliefert, das entscheidende Kriterium waren der Sieg auf dem Nürburgring und zwei weitere Podestplätze aber nicht.
Auch Albons AF-Corse-Teamkollege Liam Lawson wurde von DTM-Chef Gerhard Berger bereits in die Formel 1 gelobt, der Österreicher sah den Neuseeländer 2022 in der Königsklasse.
So schnell geht es dann doch nicht, doch der 19-Jährige ist als Rookie auf dem Weg zum Titel in der DTM, er liefert regelmäßig ab, zeigte starke Leistungen und eine gute Lernkurve. Auf das Desaster auf dem Nürburgring antwortete er zum Beispiel in Spielberg mit einem Doppelsieg und jetzt in Assen mit zwei zweiten Plätzen. Neun Punkte holte er in den vier Qualifyings, zwei Poles inklusive. Er ist mit 175 Punkten Tabellenführer.
«Eine gute Gelegenheit»
Die DTM und der Titel als Türöffner? «Ich bin mir nicht sicher. Es schadet sicher nicht. Die Serie ist wichtig für mich, da sie auf einem hohen Level ist. Das ist für mich eine gute Gelegenheit», sagte der Red-Bull-Junior.
Sie passt vor allem gut in sein Rennjahr, denn er startet parallel in der Formel 2. Und da gab es nach Silverstone im Juli fast zwei Monate Pause, ehe es zuletzt in Monza weiterging. Im Unterhaus der Formel 1 belegt Lawson nach 15 Rennen Gesamtplatz acht.
Während die Konkurrenz zwar nicht einrostet, aber eben auch keine Rennen fährt, macht Lawson im Moment nichts anderes. Anfang September DTM in Spielberg, eine Woche später Formel 2 in Monza, am vergangenen Wochenende DTM in Assen, am kommenden Formel 2 in Sotschi, dann Double Header DTM in Hockenheim und am Norisring, wo es für ihn um den Titel geht.
Das GT3-Auto sei zwar «ein anderes Auto, aber ich fahre dafür ziemlich viel. Ich genieße, beides zu machen. Inwiefern es mir hilft, weiß ich nicht, aber ich mache das, was ich tun soll: Den besten Job, den ich machen kann.»
An die Wechselei hat er sich gewöhnt. «Ich lerne jetzt erst einmal wieder, das andere Auto zu fahren. In Monza lief es ganz gut, ich habe es oft genug getan, um zu wissen, was ich tun muss. Dann kommt wieder ein Reset für die letzten Runden.»
Wie schwierig ist der Wechsel zwischen den Autos noch, trotz der Gewöhnung? «Es ist schwieriger, zurück in das Formel-2-Auto zu wechseln. Das Bremsen ist völlig anders, wir haben zum Beispiel mehr Downforce. Es ist auf jeden Fall schöner, das DTM-Auto zu fahren, weil das F2-Auto schwieriger zu fahren ist. Ich hatte mit dem Wechsel früher in der Saison deutlich mehr Probleme, jetzt ist es aber deutlich einfacher.»
Und wie sehen seine Pläne für 2022 aus? «Ich habe keine Ahnung, das liegt komplett an Red Bull und was sie entscheiden. Ich konzentriere mich auf meinen Job und die kommenden Wochen. Danach sollte ich herausfinden, was ich im kommenden Jahr machen werde.»