DTM-Stars berührt von Schumacher-Doku: «Wie ein Gott»
Michael Schumacher
Am Mittwoch wurde die knapp zweistündige Dokumentation über Michael Schumacher auf Netflix veröffentlicht. Die emotionale Hommage an den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister, die auf beeindruckende Art und Weise den Sportler, aber auch den Menschen zeigt, hat auch die DTM-Stars bewegt
Am Freitag in der Pressekonferenz gab zum Beispiel Rowe-Pilot Sheldon van der Linde zu, dass er seine Meinung über den 52-Jährigen wegen der Doku sogar ein wenig revidiert hat.
«Ayrton Senna war immer mein Held, als ich groß geworden bin. Zu ihm habe ich mehr aufgeschaut als zu Schumacher», sagt van der Linde: «Die Dinge haben sich nach der Doku aber wirklich geändert. Die Probleme, die er in den ersten Jahren bei Ferrari hatte, waren sehr interessant und ich habe dabei viel über ihn gelernt. Was für ein Mensch er ist, wie hart er gearbeitet hat.»
Und klar: «Die letzten zehn Minuten waren sehr emotional, sie haben mich sehr berührt.»
Im letzten, dem fraglos stärksten Teil der Doku, geht es um den Skiunfall und das Leben der Schumachers seitdem. Neue Erkenntnisse zum Gesundheitszustand gibt es dabei nicht, die Aussagen seiner Frau Corinna und von Sohn Mick sind aber emotional genug, um sich ein eigenes Bild zu machen.
Mick Schumacher spricht zum Beispiel darüber, wie es wäre, heute den Vater an seiner Seite in der Formel 1 zu haben: «Das wäre so cool. Das wäre es jetzt. Ich glaube, dass Papa und ich uns jetzt in einer anderen Weise verstehen würden. Einfach, weil wir in einer ähnlichen Sprache sprechen, in der Motorsportsprache. Ich würde alles aufgeben, nur für das.» Die Stimme des jungen Schumacher bricht, es kommt noch ein «Ja», Mick schaut zu Boden – spätestens jetzt hat auch der Zuschauer einen dicken Kloß im Hals.
«Die Doku zeigt, wie viel Arbeit er in den Motorsport gesteckt hat. Es ist harte Arbeit, ein Team zusammenzubringen. Darin war er ein Meister», sagte Christian Klien, der Schumacher von 2004 bis 2006 und auch 2010 in der Formel 1 selbst erlebt hat.
«Wenn man so berühmt ist wie er, baut man eine Mauer um sich herum, vor allem im Fahrerlager. Wenn man ihn persönlich trifft, ist er eine komplett andere Person. Sehr nett, sehr offen, auch zu jungen Fahrern», so DTM-Gaststarter Klien.
«Ein besonderer Charakter»
Der Österreicher: «Wenn man als junger Fahrer in die Formel 1 kam, war er wie ein Gott. Er war sich aber nicht zu schade, um zu den jungen Fahrern zu gehen und sie willkommen zu heißen. Er war ein besonderer Charakter, und das zeigt die Doku.»
HRT-Fahrer Maximilian Götz hat die Doku wegen der Vorbereitung auf das aktuelle DTM-Rennwochenende in Assen noch nicht gesehen, er will mit Freunden aber in der kommenden Woche eine Art Public Viewing veranstalten.
«Er war immer ein Held für mich, und er wird immer der Held für mich bleiben. Er ist unantastbar», so Götz, der heute regelmäßig Kontakt zu Mick Schumacher hat. «Es ist eine Schande, dass Michael nicht Teil seiner Karriere sein kann. Es war auch hart zu sehen, dass er in der Doku weinte, als er sagte, er würde mit Michael gerne über Motorsport sprechen.»