Nürburgring: Audi jubelt über «fantastisches Rennen»
Edoardo Mortara
Dabei sah es nach dem Zeittraining noch gar nicht nach einer Audi-Show aus. Edoardo Mortara startete als bester Audi-Pilot von Rang sechs. Jamie Green, Miguel Molina und Mattias Ekström folgten auf den Startpositionen sieben, acht und zehn.
Mortara machte gleich am Start zwei Positionen gut, hielt anschließend den Anschluss zum Spitzentrio und hatte freie Fahrt, als die drei vor ihm liegenden Autos früh zum Reifenwechsel an die Box kamen. Mortara kam erst in der 28. Runde an die Box und kam auf Position zwei zurück auf die Strecke. Nachdem er den Mercedes-Benz des Trainingsschnellsten Lucas Auer überholt hatte, fuhr der Audi-Pilot den Sieg souverän nach Hause.
«In der letzten Runde konnte ich mir über Funk sogar einen kleinen Scherz mit meinem Team erlauben», sagte Mortara. «Im Qualifying hatten wir etwas zu kämpfen, aber mit gebrauchten Reifen war mein Auto das ganze Wochenende über perfekt. Der einzige kritische Moment war der Boxenstopp, als ich bei der Einfahrt in die Boxengasse fast von der Strecke gerutscht bin – das war wirklich haarig.»
Tabellenführer Marco Wittmann (BMW) kam am Sonntag hinter Geburtstagskind Lucas Auer als Dritter ins Ziel. Dabei wäre er auf der Ziellinie fast noch von Mattias Ekström abgefangen worden, der wie entfesselt fuhr und sich vom zehnten Startplatz auf Rang vier nach vorn kämpfte. Im Schlepptau hatte Ekström Youngster Nico Müller, der sich sogar um neun Positionen verbesserte.
Einen harten Rückschlag im Titelkampf musste Jamie Green einstecken. Der Brite war im Hoffmann Group Audi RS 5 DTM auf einer ähnlichen Strategie unterwegs wie Mortara. Weil er unmittelbar nach seinem Boxenstopp jedoch den Mercedes-Benz von Gary Paffett touchierte, wurde gegen Green eine Durchfahrtsstrafe verhängt. Als 17. blieb Green genauso ohne Punkte wie Timo Scheider, Adrien Tambay und Mike Rockenfeller auf den Plätzen zwölf, 16 und 22.
«Das war heute ein fantastisches Rennen für uns», sagte Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. «Wir tun uns nach wie vor etwas schwer, im Qualifying in der einen entscheidenden Runde das volle Potenzial des Reifens abzurufen. Das ist ein Nachteil. Aber im Rennen haben wir dadurch einen Vorteil, weil wir mit unserem Audi RS 5 DTM länger und konstanter fahren können als unsere Wettbewerber. Heute hat sich das für uns positiv ausgewirkt.»
Edoardo Mortara konnte sich mit seinem Sieg auf den zweiten Platz der Fahrerwertung verbessern und den Rückstand auf Wittmann bei 100 noch zu vergebenden Punkten auf 33 Zähler reduzieren.