Götz: Ekström und ich werden keine Freunde mehr
Maximilian Götz
Mit Platz zehn bist du gut ins Wochenende gestartet. Wie zufrieden bist du mit dem ersten Rennen am Nürburgring?
Das Ergebnis ist letztlich in Ordnung, aber es wäre noch mehr drin gewesen. Ich habe am Start so gut reagiert, dass ich dachte, es wäre ein Frühstart gewesen. Deshalb habe ich den Start kurz abgebrochen und dadurch zwei Positionen verloren - das war etwas ärgerlich. Als ich schließlich nach einigen Runden wieder zurück auf Position zehn war, musste ich mich nach hinten verteidigen. Dabei hat mein Auto leider etwas abbekommen und danach wurde es schwierig. Berechnet man all diese Faktoren mit ein, war Rang zehn okay.
Nach dem Rennen gab es wieder ein paar böse Worte von Mattias Ekström zu eurem Zweikampf. Wie denkst du darüber?
Er hat ein bisschen Stunk gemacht, ich verstehe allerdings nicht warum. Wir werden auf der Rennstrecke vermutlich keine Freunde mehr werden. Er ist nicht selten derjenige, der Zwischenfälle mit anderen Fahrern verursacht. Das war im Samstagsrennen ähnlich. Er hat mich getroffen und angeschoben. Wir waren nach dem Rennen bei den Stewards, die meine Ansicht bestätigt haben. Der Zweikampf war fair und sauber und ich habe mir absolut nichts vorzuwerfen.
Im zweiten Lauf des Wochenendes lief es überhaupt nicht für dich. Was war los?
Zu diesem Rennen gibt es nicht wirklich viel zu sagen. Ich bin aus der letzten Reihe gestartet und das macht es von Natur aus schwierig. Dennoch bin ich in der ersten Runde gut nach vorne gekommen, bis ich in ein paar Zweikämpfe verwickelt wurde. Wir haben uns zu sehr auf uns konzentriert und dabei den Anschluss an das Feld verloren. Eine Fünf-Sekunden-Strafe hat mich schließlich ganz zurückgeworfen. Mike Rockenfeller hatte sich ein bisschen verbremst und ich wollte ihn auf der Innenseite überholen. Dabei habe ich ihn hinten berührt und sein Auto beschädigt. Es war weder Absicht noch böswillig, sondern ein Rennunfall, wie er auf dem Nürburgring regelmäßig passiert. Insgesamt war es für mich ein Rennen zum Vergessen.
Wie fällt dein Gesamtfazit des Wochenendes aus?
Wenig überraschend: nicht sehr gut. Im vergangenen Jahr war ich in beiden Qualifyings unter den besten Acht und beendete die Rennen auf den Rängen fünf und sechs. Mit ähnlichen Erwartungen bin ich auch diesmal angereist, es wollte aber nichts zusammenlaufen. Die Balance des Autos hat mir von der ersten bis zur letzten Runde auf dem Kurs Schwierigkeiten bereitet - auch einige meiner Teamkollegen kamen nicht optimal zurecht. Jetzt heißt es aber, das Wochenende abzuhaken, zu analysieren, woran es gelegen hat und nach vorne zu blicken.
Nach vorne blicken ist ein gutes Stichwort. Bereits in zwei Wochen geht es in Ungarn weiter. Wie bereitest du dich vor?
Es wird meine Premiere! Ich bin tatsächlich noch nie auf dem Hungaroring gefahren. Ich werde mir vorher viele Videos auf Youtube ansehen und ein bisschen auf der Spielkonsole üben. Das Layout habe ich ohnehin im Kopf. Zudem ist der Kurs neu asphaltiert, also wird es gewissermaßen für alle Fahrer eine Premiere. Ich bin fest überzeugt, dass wir in Budapest wieder im Spiel sein werden.