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Ingo Nowaczyk: «Platz 10 fühlt sich wie Sieg an»

Von Helmut Ohner
Ingo Nowaczyk (Zweiter von rechts) mit dem Scheck für Platz3 in der «EWC Dunlop Independent Trophy»

Ingo Nowaczyk (Zweiter von rechts) mit dem Scheck für Platz3 in der «EWC Dunlop Independent Trophy»

Nach dem Rennen in Oschersleben wollte Ingo Nowaczyk sein Team Völpker NRT48 by Schubert Motors aus der Langstrecken-WM zurückziehen. Nach dem Meinungsumschwung darf er sich über Rang 10 beim Bol d’Or freuen.

Eigentlich wollte Ingo Nowaczyk und seine Mannschaft von Völpker NRT48 by Schubert Motors nicht mehr die komplette Langstrecken-Weltmeisterschaft bestreiten und den Bol d’Or nur noch auf dem TV-Schirm verfolgen, doch der Deutsche änderte nach einer kurzen Nachdenkpause seine Meinung. Anstatt den Bol d’Or vor dem TV-Schirm zu verfolgen, machte er sich «mit kleinem Besteck» auf die Reise Richtung Südfrankreich. «Ich hatte nur ein Motorrad im Gepäck und die Mechaniker-Crew reiste erst am Freitagabend an», ließ der Teamchef SPEEDWEEK.com wissen.

«Wir durften kein unnötiges Risiko eingehen und sind deshalb im Training auch nur so wenig gefahren wie unbedingt möglich war, um Ressourcen zu sparen. Leider ist Thommy Hainthaler gestürzt und hat sich am rechten Daumen verletzt, sodass er nicht am Rennen teilnehmen konnte. Über Empfehlung von Oliver Skach habe ich glücklicherweise den Franzosen Florian Galotte als Ersatz verpflichten können. Er hat seine Sache ebenso gut erledigt, wie Christopher Kemmer und Chris Höfer», stellte Nowaczyk fest.

«Mir war nach dem Training klar, dass wir einen Top-15-Platz erreichen können, wenn wir ohne Fehler über die Distanz kommen. Deshalb habe ich meinen Fahrern eingebläut lieber etwas langsamer zu fahren, um uns den einen oder anderen Boxenstopp zu ersparen. Christopher ist dann zwar trotzdem gestürzt. Es war allerdings nicht sein Verschulden. Ihn hat eine Windböe erwischt. Weil die Maschine nicht allzu sehr beschädigt war, ist er seinen Stint sogar zu Ende gefahren.»

Die Taktik des ausgefuchsten Teamchefs ging auf. «Obwohl Christopher und Chris noch nie ein 24-Stunden-Rennen gefahren sind, haben sie eine tadellose Leistung abgeliefert. Sie haben sich an meine Anweisungen gehalten, das hat uns letztendlich den zehnten Platz beschert. Wir mussten nur 24 Mal an die Box. Unser unmittelbarer Gegner im Kampf um diese Position, das Team Sarazin, hatte 28 Boxenstopps. Am Ende lag es etwas mehr als eine halbe Minute hinter uns.»

«Der zehnte Platz fühlt sich wie ein Sieg an. Ich bin auf meine gesamte Truppe stolz. So eine Leistung schaffst du nur als Team. Stolz bin ich auch, dass wir als einziges BMW-Team ohne Probleme über die Distanz gekommen sind. Deshalb geht mein spezieller Dank an BMW Berlin, die mir einen Motor zur Verfügung gestellt haben.» Neben den elf Punkten in der Weltmeisterschaft durfte Nowaczyk einen Scheck über 4000 Euro für den dritten Platz in der «EWC Dunlop Independent Trophy» in Empfang nehmen.

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