Damon Hill, Johnny Herbert: «Lewis Hamilton lauert»
Johnny Herbert und Damon Hill
Viele Menschen im Fahrerlager des Circuit of the Americas sind der Ansicht: Das Rennen um den Fahrer-WM-Titel 2016 ist gelaufen – Nico Rosberg wird den Steilpass von 33 Punkten Vorsprung locker zum Tor des Jahres verwandeln, zu seiner ersten Weltmeisterschaft.
Kleine historische Fussnote: Nico wäre der zweite Sohn eines Formel-1-Champions, der ebenfalls Weltmeister wird. Damon Hill schaffte das 1996 exakt 34 Jahre nach dem ersten Titel seines Vaters Graham Hill 1962. Keke Rosberg wurde 1982 Weltmeister. Und wo stehen wir jetzt? 34 Jahre danach. Wenn das kein Omen ist!
Aber die beiden britischen GP-Sieger und Sky-F1-Experten Damon Hill und Johnny Herbert sind nicht der Meinung, dass schon alles gelaufen ist.
Herbert meint: «Es liegt nicht in der Natur von Lewis aufzugeben. Er ist Racer durch und durch. Der Circuit of the Americas liegt ihm, in den USA fühlt er sich immer sauwohl. Er weiss, dass er gewinnen muss, aber einige seiner besten Leistungen hat Lewis unter Druck gezeigt. Wenn er es schafft, Rosberg nervös zu machen, dann ist für Hamilton noch alles drin.»
Damon Hill, Formel-1-Champion des Jahres 1996, meint: «Ich habe so ein Bauchgefühl, dass hier noch etwas geht. Als Spitzenfahrer gibst du immer alles, aber Hamilton ist oft in der Lage, irgendwo in sich noch ein paar Zehntelsekunden zu finden, hier in Texas hat er das schon ein paar Mal gezeigt. Ich glaube daran, dass das Pendel in der WM nochmals auf die andere Seite schwenken kann.»
Der 22fache GP-Sieger Hill gibt aber auch zu bedenken: «Nico Rosberg ist ein besserer Fahrer geworden, und alles bei diesem neuen Nico hat exakt hier vor einem Jahr begonnen, mit der WM-Niederlage gegen Lewis.»
Dem dreifachen GP-Sieger Johnny Herbert ist aufgefallen: «Ich erkenne bei Nico eine ganz andere Körpersprache als früher. Er ist in einer guten Ausgangslage. Er weiss aber auch – Fehler liegen keine drin, sonst ist Hamilton sofort dran.»
Befragt zu den Eindrücken aus dem dritten Training meint der 56jährige Damon Hill: «Mir macht ein wenig Sorgen, dass sich Sebastian Vettel schon wieder über Schaltprobleme beklagt hat. Da muss doch im Werk irgend etwas schiefgehen, das ist ja nicht das erste Mal.»
Der 52jährige Herbert hakt ein: «Einige Leute sprechen davon, dass Vettel sein Mojo verloren hätte, also diese ganz besondere Aura der Unwiderstehlichkeit. So weit würde ich nicht gehen. Aber ich glaube schon, dass die ständigen Probleme mit der Technik das Vertrauen ins Auto schmälern, und wenn das letzte Vertrauen fehlt, dann fehlt auch der letzte Speed.»
Zum kommenden Qualifying meint Herbert: «Mercedes muss auf das Duo von Red Bull Racing achtgeben, im Rennen werden die RBR-Renner nicht nur eine tolle Balance haben, sondern auch weniger Reifenverschleiss. Das ist überaus vielversprechend.»
Damon Hill glaubt: «Wir haben im dritten Training nicht alles gesehen von Mercedes-Benz, die werden in der Quali noch aufdrehen. Eigentlich müssten die Silberpfeile die erste Startreihe schaffen, mit Lewis vor Nico.»
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