Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ferrari gibt endlich auf: Vettel-Strafe Mexiko bleibt

Von Rob La Salle
Sebastian Vettel mit Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

Sebastian Vettel mit Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

​Vor dem Brasilien-GP hat Ferrari gefordert, dass die Bestrafung von Sebastian Vettel im Mexiko-GP hinterfragt gehört. Der Ansicht ist die FIA nicht. Jetzt gibt Ferrari auf – kein Gang vors Berufungsgericht in Paris.

Ferrari verzichtet auf weitere Schritte gegen die Bestrafung von Sebastian Vettel im Mexiko-GP: Gestern, 15. November, ist eine Frist abgelaufen, innerhalb welcher der italienische Rennstall gegen das im Rahmen des Brasilien-GP bestätigte Urteil gegen Vettel hätte vorgehen können. Ferrari sieht jedoch ein, dass ein solcher Schritt am Rennergebnis von Mexiko ohnehin nichts ändert und dass ein Gang vor Pariser Berufungsgericht der FIA in der Regel nicht zu Gunsten lamentierender Rennställe ausfällt, wie die Historie zeigt.

Was war passiert?

Sebastian Vettel erhielt in Mexiko eine Zehnsekundenstrafe, welche ihn von Rang 3 auf Platz 5 zurückwarf; dies wegen seines Verteidigungsverhaltens gegen Daniel Ricciardo. Ferrari akzeptierte das Urteil vor Ort, aber gut eine Woche später schrieben die Italiener der FIA einen Brief – es seien neue Beweise aufgetaucht, der Fall müsse frisch aufgerollt werden. Gemäss Reglement mussten dies das Rennkommissarenquartett des Mexiko-GP tun. Sie hätten bei einer allfälligen Neueinschätzung der Sachlage dann den Fall den Brasilien-Kommissaren weitergereicht.

Aber die Mexiko-Rennkommissare Garry Connelly (Australien), Silvia Bellot (Spanien), Danny Sullivan (USA) und Jorge Rodríguez (Mexiko) kamen nach Rücksprache mit Jock Clear als Ferrari-Vertreter sowie Christian Horner und Jonathan Weathley als Red Bull Racing-Repräsentanten am Freitag vor dem Brasilien-GP zum Schluss, dass die Entscheidung von Mexiko richtig gewesen war.

Ferrari hatte angeführt, dass Rennleiter Charlie Whiting Max Verstappen hätte anweisen können, die zuvor illegal verteidigte Position gleich zurückzugeben. So wäre es gar nicht erst zum zur Strafe führenden Manöver zwischen Vettel und Ricciardo gekommen. Die Regelhüter verwiesen auf die Tatsache, dass Whiting zwar die Macht habe, Fahrer anzuweisen, ihre Position zurückzugeben, aber nicht dazu verpflichtet sei.

Ferner hatte Ferrari GPS-Daten vom Fahrzeug Vettels eingereicht, um zu beweisen, dass der vierfache Champion kein illegales Manöver gezeigt habe. Doch auch diese Argumentation überzeugte die Entscheidungsträger nicht.

Mit Verweis auf Artikel 14.2 des sportlichen Reglements hielt die FIA in ihrer Begründung fest, dass nur die Stewards bestimmen können, ob es sich bei den vorgelegten Argumenten um stichhaltige neue Beweise handle. Und in dieser Angelegenheit kamen die Stewards zum Schluss, dass dies eben nicht der Fall sei.

Doch Ferrari gab in Brasilien keine Ruhe: Der italienische Rennstall hat den Autoverband FIA am vergangenen Freitag, 11. November, davon in Kenntnis gesetzt, dass das neue Urteil der Mexiko-Rennkommissare vielleicht angefochten werde.

Die Italiener vertreten anhaltend die Ansicht, das Urteil gegen Vettel bilde einen wichtigen Präzedenzfall. Es müsse genauer definiert werden, was im Zweikampf erlaubt sei und was eben nicht.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Sofern Ferrari nichts fundamental Neues präsentiert, halte ich das alles für komplette Zeitverschwendung. Ich kann die Logik dahinter nicht nachvollziehen.»

Ferrari hat die Einsprachefrist nun ungenutzt verstreichen lassen. Damit ist ein Gang vors FIA-Berufungsgericht in Paris vom Tisch.

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