MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

«Hysterisch»: Sebastian Vettel «wie eine alte Tante»

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Wenn man einmal einen Ruf weg hat, wird man ihn nur schwer wieder los. Genau das erlebt nun Sebastian Vettel.

Die Schimpftiraden vom Mexiko-GP sind noch nicht ganz verhallt, da gibt es wieder Wirbel um Sebastian Vettel. Vorab: Sprachlich daneben lag der Ferrari-Pilot diesmal nicht. In Mexiko hatte er zunächst Max Verstappen als «Bastard» tituliert, danach auch Rennleiter Charlie Whiting mit nicht zitierfähigen Worten («Fuck off») bedacht.

Er habe aus dieser Sache gelernt, hatte er in Brasilien erklärt. Und er hielt sich tatsächlich wie versprochen zurück. Geschimpft hat er trotzdem. «Ich wäre beinahe in Kimi reingecrasht. Mitten auf der Geraden. Ich konnte nichts sehen», wetterte er über das Wetter: «Das ist verrückt. Dumm. Darum braucht das Rennen Rote Flaggen. Wie viele Leute sollen noch abfliegen», schimpfte er nach dem Crash von Kimi Räikkönen weiter über Funk.

Durchaus nachvollziehbar, am Ende kam ja auch der zwischenzeitliche Rennabbruch. Was die Fans aber nicht mal mehr großartig auf die Palme brachte, sondern inzwischen nur noch langweilt, ist Vettels Reaktion nach dem Manöver von Verstappen, der den Deutschen überholte und ausbremste, woraufhin Vettel in die Auslaufzone musste.

«Er hat mich von der Strecke geschubst», funkte Vettel. «Das hört sich inzwischen wie eine kaputte Schallplatte an», wurde der Deutsche auf Twitter kritisiert. «Er kann viermaliger Weltmeister sein, aber er wird zu alt und zu mürrisch, um sich mit den Jungen zu messen», schrieb ein weiterer User, dazu wurden die üblichen Bilder gepostet, die ein heulendes Kind zeigen.

Vettel blieb nach dem Rennen bei seiner Ansicht: «Wir waren Seite an Seite und er sah mich. Ich hatte noch die Nase vorn und er war sehr viel schneller, deshalb ging es ja nicht darum, ob er vorbeikommen würde, sondern in welcher Kurve. Aber ich denke nicht, dass sein Manöver korrekt war.»

Doch der 1996er-Weltmeister Damon Hill winkte ab: «Ich denke, Seb hat sich hier etwas kindisch verhalten. Er sollte diese bittere Pille schlucken und das hinnehmen wie ein Mann.»
Das findet übrigens auch die italienische Repubblica, die am Montag schrieb: «Wie eine alte Tante schimpft er das ganze Rennen lang über das Wetter. Verstappen macht ihm zu schaffen und dann heult er per Radio: Hysterisch.»

Mit Fernando Alonso, den er in Mexiko als «Idioten» beschimpft hatte, liegt Vettel auch im Clinch. Es ging um Rang 7, als der Heppenheimer seinen Ferrari an die Innenseite von Fernandos McLaren-Honda setzte, und den Spanier dann ausgangs der Kurve gnadenlos verhungern ließ. Alonso musste neben die Bahn ausweichen, um eine Kollision zu vermeiden. Entsprechend gut ist der Weltmeister von 2005 und 2006 nun auf den Deutschen zu sprechen.

Fernando: «Zum Glück hatten wir an jener Stelle eine asphaltierte Auslaufzone, und nichts ist passiert. Aber vielleicht steht beim nächsten Duell eine Mauer dort. Dann krache ich entweder in die Mauer oder in die Kiste von Seb, vermutlich ziehe ich das vor. Ich fahr ihm ins Auto, dann verliert er mehr Punkte als ich. Vielleicht muss ihm endlich mal einer ins Auto krachen, damit er merkt – die Rennstrecke gehört nicht ihm alleine.»

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