Rennabbrüche in Brasilien: Gift für das Nervenkostüm?
Lewis Hamilton entspannt in einer Rennpause
Man kennt die Bilder vor den Rennen. Die Fahrer wirken in sich gekehrt. Fokussiert und konzentriert. Auf eine spezielle Art weit weg. Auch vor dem GP in Brasilien befanden sich die Fahrer in ihrem ganz eigenen «Tunnel», um sich auf das Rennen vorzubereiten.
Doch das 20. Saisonrennen in Brasilien war keines wie jedes andere. Zunächst wurde der Start um zehn Minuten verschoben, anschließend hinter dem Safety Car gestartet. Nach dem Abflug von Kimi Räikkönen gab es den ersten Abbruch, später dann noch eine zweite, umstrittene Unterbrechung. Insgesamt tuckerten die Boliden 27 von 71 Runden hinter Bernd Mayländer her.
Was wir in den Pausen in der Boxengasse sehen konnten, waren ganz verschiedene Arten, wie die Piloten damit umgegangen sind. Manche kauerten im Trockenen und starrten ins Nirgendwo, Nico Rosberg unterhielt sich mit seinem Ingenieur und aß eine Banane. Andere wiederum diskutierten fieberhaft mit Teammitgliedern. Manche entspannt, andere weiterhin fokussiert.
Wie störend sind solche Unterbrechungen für die Fahrer? «Es hat nicht wirklich abgelenkt», sagte Rennsieger Lewis Hamilton. «Ich war zu Beginn sehr fokussiert und habe es geschafft, das beizubehalten. Ich geriet zum Glück nie aus dem Konzentrationsbereich heraus, ich war die ganze Zeit darin. Bei diesen Bedingungen ist es viel leichter, den Fokus zu verlieren», so Hamilton, der sich in der zweiten Pause etwas zu essen genehmigte.
Wie auch Rosberg. «Es war kein Problem. Es war eine gute Möglichkeit, etwas zu entspannen und etwas Spaghetti zu essen.» Und Verstappen? Der hatte ganz offensichtlich sämtliche Kräfte für seine spätere Aufholjagd bündeln können.
«Es war ziemlich ok, denke ich. Ich war bereit, erneut loszulegen. Deshalb habe ich nur da gesessen und auf die Nachricht gewartet, dass wir wieder fahren können», so der Niederländer.