Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Ricciardo im Blindflug: Im Schatten von Verstappen

Von Andreas Reiners
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

Die Formel-1-Welt verneigt sich vor Max Verstappen. Sein Teamkollege hatte parallel mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die auf den ersten Blick nicht erkennbar waren.

Max Verstappen lieferte ein Rennen ab, für das sich Experten wie auch Fahrerkollegen in Lobeshymnen überschlugen. Und das natürlich völlig zurecht – Verstappen zeigte einmal mehr, warum er als der kommende Weltmeister gesehen wird. Gleichzeitig stahl er seinen Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo einmal mehr die Show.

Der Australier kann den Niederländer in internen Duellen wie im Qualifying (10:6) zwar immer wieder distanzieren. Auch in der WM-Wertung hat Ricciardo die Nase noch vorne. Doch für die Schlagzeilen sorgt vor allem der 19-jährige Verstappen, der gegen Ende des Rennens wie in Irrwisch durch das Feld pflügte und noch auf das Podium raste.

Und Ricciardo? Der hatte mit argen Problemen zu kämpfen. Denn sein Visier beschlug von innen. «Es war wirklich schwer da draußen. Ich habe zum Beispiel den Unfall von Kimi Räikkönen gar nicht gesehen, obwohl er direkt vor mir abgeflogen ist», erklärte Ricciardo. Dabei war der Finne unmittelbar vor ihm auf der Zielgeraden gecrasht.

Rennsieger Lewis Hamilton hatte zu Beginn des Rennens über Funk über ein ähnliches Problem geklagt. Nach dem ersten Rennabbruch hatte er daraufhin seinen Helm getauscht und das Problem gelöst. Ganz im Gegensatz zu Ricciardo, der weiterhin damit zu kämpfen hatte.

Hinzu kamen ein paar weitere Missgeschicke. Der Australier bekam als erster Fahrer der Spitzengruppe die Intermediates aufgezogen und fuhr damit auch schnelle Runden. «Aber wann immer wir den Reifentyp gewechselt hatten, gab es eine Safety-Car-Phase oder einen Rennabbruch. Wir haben dadurch immer wieder Positionen verloren. Wir können so etwas natürlich nicht vorhersagen und wurden immer wieder auf dem falschen Fuß erwischt», sagte Ricciardo.

Eine Strafe bekam er auch noch aufgebrummt, als er nach dem Crash von Marcus Ericsson noch versuchte, in die Box zu schlüpfen. Die war aber gerade geschlossen worden. Dies wird auf der Strecke zwar visuell angezeigt, was Ricciardo wiederum aufgrund seines Helmproblems aber nicht sehen konnte. Am Ende wurde er Achter und stand so deutlich im Schatten von Verstappen. Auch wenn seine Leistung durch die besagten Probleme sicher auch besonderes war. «Er hat sich gut zurückgekämpft», sagte Teamchef Christian Horner.

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