Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Fernando Alonso bestätigt: Ja, er geht nach Le Mans

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Mark Webber hat in Bahrain sein letztes Autorennen bestritten. Weggefährten gratulierten per Video. Mit einer verblüffenden Aussage von Fernando Alonso. Die relativiert der Spanier jetzt.

Heisst die Zukunft von Fernando Alonso Langstrecken-WM mit Porsche? Eine Aussage des Formel-1-Champions von 2005 und 2006 machte jedenfalls sehr hellhörig. Am vergangenen Wochenende hat Mark Webber für Porsche sein letztes Autorennen bestritten. Der 40jährige Australier hört auf. Im Rahmen der sechs Stunden von Bahrain hat Porsche für seinen Langstrecken-Weltmeister von 2015 ein Video zusammengestellt, in dem Weggefährten den neunfachen GP-Sieger grüssen. Unter den Gratulanten war auch Mark Webbers Kumpel Fernando Alonso.

Der Asturier sagte dabei, an Webber gerichtet: «Du hattest eine phantastische Karriere und nun all diese Erfolge mit Porsche. Du hast leider nicht auf mich gewartet, das wäre schön gewesen, aber ich denke, du wirst schon noch da sein, wenn ich mich zu deinem Abenteuer geselle und dann viele Fragen habe.»

Seither wird gerätselt: Ist das indirekt eine Ankündigung, dass Alonso mittelfristig zu Porsche in den Langstreckensport wechselt?

Nach SPEEDWEEK.com-Informationen stand der Asturier während der Saison 2014 öfters in Kontakt mit Webber, der ihm offenbar einen Le-Mans-Einsatz schmackhaft machte. Alonso zog Le Mans mit Porsche immer mehr in Betracht – und sah sich in Bahrain, eine Woche vor seinem Ferrari-Abschied in Abu Dhabi Mitte November 2014, die WEC-Szene vor Ort genauer an und sprach mit Porsche-Vertretern im Herbst 2014 über Details. Alonso schaffte es sogar, den damaligen McLaren-CEO Ron Dennis zu überreden. «Dennis hätte dem Einsatz Fernandos in Spa-Francorchamps und in Le Mans 2015 zugestimmt», sickerte aus Porsche-Kreisen durch, «doch Honda legte sich schliesslich quer.»

Im Fahrerlager von Abu Dhabi relativiert Alonso nun seine Aussage auf dem Video für Webber: «Es ist doch nichts Neues, was ich in dieser Botschaft gesagt habe, die inzwischen ziemlich berühmt geworden ist. Ich konzentriere mich ganz auf die Saison 2017 mit McLaren-Honda. Aber ja, ich will nach Le Mans. Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass die 24 Stunden von Le Mans für mich attraktiv sind. Aber wenn ich sage in Zukunft, dann kann das in zwei Jahren sein, in fünf Jahren, vielleicht in elf Jahren, ich weiss es nicht. Mein Hauptziel besteht darin, einen dritten WM-Titel zu gewinnen. Dann sehe ich weiter.»

Das sehen zahlreiche Insider im Fahrerlager anders. Sie glauben: Wenn Alonso mit dem 2017er Rennwagen nicht jenen Fahrspass findet, den die Autos vor zehn Jahren boten, dann ist der Asturier die längste Zeit GP-Pilot gewesen.

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