Lewis Hamilton: «Red Bull Racing muss zulegen»
Lewis Hamilton
Die Ausgangslage für das WM-Finale von Abu Dhabi ist klar: Lewis Hamilton reicht ein Sieg nicht, um Nico Rosberg abzufangen, dem Deutschen würde ein zweiter oder dritter Rang zum Titel genügen. Alles kann sich aber ändern, sollte Hamilton als Führender in der Ferne verschwinden und Rosberg sich dahinter auf einmal mit den Piloten von Red Bull Racing oder Ferrari herumbalgen müssen.
Hamilton weiss daher: Um seine zwölf Punkte Rückstand in einen vierten WM-Titel zu drehen, braucht er Hilfe von der Konkurrenz.
Der Engländer hält nach den ersten beiden Trainings auf dem Yas Marina Circuit fest: «Um ehrlich zu sein, habe ich keinen Schimmer, wie es bei den anderen läuft, wir waren viel zu beschäftigt damit, uns auf die eigene Arbeit zu konzentrieren. Ich weiss also nicht, wie nahe sie uns kommen können. Aber eines weiss ich – sie müssen schneller werden.»
Hamilton lässt keine Gelegenheit aus zu betonen, wie entspannt er sei, wie gut alles laufe. Das sind alles kleine Nadelstiche Richtung Rosberg. So wie er nach den jüngsten Siegen immer unterstrich, wie einfach das alles gelaufen sei.
Im Stile dieser Wortwahl meint Hamilton in Abu Dhabi: «Ich habe ein gutes Gefühl. Ich bin hierher gekommen, um der Schnellste zu sein, und ich weiss, dass ich der Schnellste bin. Es spielt für mich keine Rolle, ob Nico Zweiter ist. Ich vermute, er ist ganz entspannt, während ich kämpfe und jage.»
«An das Rennen denke ich noch nicht. Zunächst einmal will ich die Pole-Position herausfahren, dann sehen wir weiter. Ich habe einige tolle Grands Prix hinter mir. Vor einem Jahr gab ich zum Schluss nicht mehr alles, also war es nie so wichtig, dass Rosberg all diese Rennen gewinnen konnte.»
Noch ein Nadelstich.
Hamilton weiter: «Es war eine sehr herausfordernde Saison, es ging immer auf und ab. Worauf ich stolz bin: Ich habe es geschafft, negative Situationen in positive Energie umzusetzen. Ich war mal 43 Punkte zurück und konnte das drehen. Ich lag 33 Punkte zurück und habe mich bis auf zwölf herangearbeitet. Das zeigt mir – alles ist möglich, und daran muss ich wirklich glauben.»
«Die ganzen Szenarien hier interessieren mich nicht. Ich habe gehört, Christian Horner habe empfohlen – ich solle als Führender so langsam fahren, dass Rosberg hinter mir vielleicht in die Klauen der Fahrer von Red Bull oder Ferrari falle. Aber in der Praxis funktioniert das so nicht. Wir haben in Abu Dhabi lange Geraden, wenn du da trödelst, dann bist du aufgrund der flach gestellten Flügel schnell Freiwild.»
«Ich habe hier nur ein Ziel – ich will gewinnen. Alles weitere liegt nicht in meiner Hand.»
Die Rolle des Jägers mundet Hamilton gut. Die Körpersprache der beiden am Freitag sagte jedenfalls: Lewis wirkt gleichmütiger. Oder wie es Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner sagt: «Nico Rosberg hat mehr zu verlieren.»
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