Horner: Wehrlein wie Sebastian Vettel bei Red Bull
Pascal Wehrlein
Pascal Wehrlein wäre im Grunde die logische Lösung. Der Nachfolger für den zurückgetretenen Nico Rosberg, der auf der Hand liegt. Der von Mercedes geförderte DTM-Champion von 2015, der mittelfristig im Silberpfeil sitzen sollte. Schließlich lief ja alles wie am Schnürchen, dem Titelgewinn im Tourenwagen folgte der Aufstieg in die Königsklasse, im unterlegenen Manor zeigte der junge Deutsche oft sein Talent.
Doch nun ist auf einmal ein Cockpit frei, und trotzdem wird weiterhin über die Nachfolge Rosbergs spekuliert. Neben Wehrlein ist auch Valtteri Bottas noch im Rennen, auch wenn Williams zuletzt signalisierte, dass es mit einer Freigabe eher schlecht aussieht.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner plädiert nun dafür, dem Nachwuchs zu vertrauen. «Man sollte diesen Jungs eine Chance geben. Lasst uns sehen, was sie in einem siegfähigen Auto können», sagte Horner der BBC: «Denn das weiß man nicht, bis man ihnen eine Chance gibt. Wie wir das mit Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo getan haben.»
Horner betonte, viele Leute hätten gesagt, Red Bull Racing solle Kimi Räikkönen verpflichten, als man sich für Ricciardo entschieden habe. 2014 stieg er von Toro Rosso zu Red Bull Racing auf.
Das Ergebnis ist bekannt, der Australier hat in seiner ersten Saison, die Vettels letzte bei Red Bull war, nicht nur den Deutschen im direkten Duell distanziert, sondern sich inzwischen zu einem Titelkandidaten entwickelt.
«Bis man ihnen eine Chance gibt, weiß man nicht, ob sie vorne mitfahren können», so Horner. So hatte es Red Bull Racing auch mit Vettel gemacht, 2009 war er von Toro Rosso ins Red-Bull-Cockpit befördert worden. Von 2010 bis 2013 dominierten er und sein Rennstall die Formel 1 nahezu nach Belieben.
Dass seine Fahrer wie Ricciardo, Max Verstappen oder auch Carlos Sainz (Toro Rosso) mit Mercedes in Verbindung gebracht werden, gehört zum Geschäft, zu den Automatismen, wenn ein Top-Cockpit frei wird. Doch einem Wechsel schob Horner nochmals einen Riegel vor, auch einem Abgang von Sainz, der immer wieder als mögliche Alternative genannt wird.
«Warum sollte er das tun? Er hat einen großartigen Job gemacht und er ist ein Red-Bull-Fahrer. Wir haben in ihn investiert um ihn in die Formel 1 zu bringen, und sie haben alle langfristige Verträge. Es würde keinerlei Sinn machen, die Konkurrenz mit deiner eigenen Anlage zu füttern», so Horner.