Bernie Ecclestone: «Lewis Hamilton 2017 unschlagbar»
Bernie Ecclestone
Zum Abschluss des Formel-1-Jahres 2016 hat sich Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone mit Craig Slater von der britischen Sky zusammengesetzt. Dabei sagt der 86jährige Ecclestone über ...
... den Rücktritt von Nico Rosberg:
«Ich war so überrascht wie die meisten von uns. Aber ich glaube, er hat sich dazu ein wenig früher entschlossen, als die Leute glauben. Er wollte Weltmeister werden, das hat er erreicht. Er sah keinen Reiz darin, den Titel zwei oder drei Mal zu gewinnen.»
... Nicos Nachfolger:
«Keiner will einen Lewis Hamilton erleben, der nach dem Start in der Ferne verschwindet. Ich glaube, auch Lewis selber will einen Stallgefährten, der nicht so einfach zu schlagen ist. Ich sah von Anfang an keine Möglichkeit, einen Vettel oder Alonso an Hamiltons Seite zu Mercedes zu locken, denn sie stehen beide unter Vertrag. Zudem wird richtig gesagt, dass das früher zwischen Hamilton und Alonso nicht funktioniert hat, also wäre es ohnehin ein Fehler gewesen, ihn zu holen. Aus diesem Grund glaube ich auch, dass Mercedes das gar nicht richtig versucht hat. Sebastian ist happy bei Ferrari und will seinen Vertrag nicht brechen.»
... die Saison 2017 und das neue Reglement:
«Das Problem ist, dass wir in den letzten Jahren als Demokratie funktioniert haben, und das ist nicht immer der richtige Weg. Wir müssen die Zustimmung der Mehrheit oder von allen für Änderungen haben, das ist immer schwierig. Da Mercedes einige Teams mit Motoren ausrüstet, haben sie schon einige Stimmen auf ihrer Seite, bevor jede Abstimmung beginnt. So wie wir hier aufgestellt sind, ist das einfach falsch.»
... neue Regeln aus der Feder von Ross Brawn:
«Da müssen wir vorsichtig sein. Ich sehe derzeit keine Rolle für Ross, aber was Liberty Media für die Zukunft plant, weiss ich nicht.»
... eine Formel 1 mit 25 Rennen pro Jahr:
«Wir können das derzeit nicht machen, weil die Verträge mit den Rennställen das untersagt. Ab 2020 ist das nicht mehr der Fall. Ob wir dann mehr Grands Prix erhalten werden, hängt also von den Verhandlungen mit den Teams ab.»
... seine eigene Zukunft:
«Ich weiss nicht, ob ich 2020 noch da bin. Ich bin glücklich damit, das zu tun, was ich heute mache.»
... Ron Dennis:
«McLaren hat einfach Unrecht, ihn zur Seite zu schieben. McLaren ist Ron Dennis. Er war in vielen Belangen ein Pionier und hat seine Pläne blitzsauber umgesetzt. Ich kenne die Gründe, welche dazu geführt haben, dass er nicht mehr dort ist, aber die werde ich nicht verraten. Vielleicht wäre aber das Gleiche passiert, wenn ich dort Teilhaber gewesen wäre.»
... die kommende Saison:
«Niemand wird Lewis Hamilton schlagen. Aber wenn ich niemand sage, dann schränke ich ein – vielleicht Max Verstappen, wenn er dazu das richtige Auto hat. Wenn Max im richtigen Auto sitzt, dann wird er eines Tages Weltmeister. Das Problem der Gegner von Mercedes: Die Weltmeister haben beinahe Perfektion erreicht. Ich hoffe, ich liege falsch, wenn ich sage, dass Lewis Hamilton wieder Weltmeister wird. Denn ich würde mir Piloten wünschen, die ihn fordern. Aber ich glaube nicht, dass das passieren wird.»