Nico Rosberg, Mercedes, Formel E: Interesse ist da
Toto Wolff und Nico Rosberg
Das liess Anfang Oktober in der Vollgasbranche aufhorchen: Die Mercedes-Benz Grand Prix Ltd und die Firma Formula E Operations Ltd unterzeichneten eine Vereinbarung, die Mercedes per Option einen Einstieg in die Formel-E-Meisterschaft ab der fünften Saison ermöglicht. Gemäss der Optionsvereinbarung darf Mercedes sich dazu entscheiden, einer der maximal zwölf Teilnehmer zu sein, die dem Automobilweltverband FIA vom Veranstalter der Meisterschaft für die Formel E-Saison 2018/19 vorgeschlagen werden.
Formel-E-Boss Alejandro Agag sagte: «Die Chance, in Zukunft eine Marke wie Mercedes in unserer Meisterschaft zu sehen, ist ein riesiger Schub. Die Formel E entwickelt sich zu einer spannenden Mischung aus etablierten Herstellern wie Renault, Citroen-DS, Audi oder Jaguar sowie neuen futuristischen Marken wie Faraday Future, NextEV oder grossen Komponentenherstellern wie Schaeffler und ZF. Mercedes wäre eine prima Erweiterung dieses wachsenden Startfeldes.»
Auch Toto Wolff freute sich: «Wir verfolgen das Wachstum der Formel E mit grossem Interesse. Derzeit sehen wir uns alle verfügbaren Optionen für die Zukunft des Motorsports an. Umso glücklicher sind wir, dass uns diese Vereinbarung die Möglichkeit sichert, ab der fünften Saison an der Serie teilzunehmen. Elektrifizierung wird eine wichtige Rolle in der Zukunft der Automobilindustrie spielen. Der Rennsport war schon immer eine Forschungs- und Entwicklungsplattform für die Industrie, wodurch die Formel E in der Zukunft an Bedeutung gewinnen wird.»
Nach dem Rücktritt von Nico Rosberg mit nur 31 Jahren haben frühere Racer wie Gerhard Berger und Stefan Johansson in den Raum gestellt: Früher oder später werde es den Wiesbadener wieder jucken.
Wird Nico Rosberg in einem Formel-E-Renner sitzen?
«Das kann ich mir nicht vorstellen», sagt der Formel-1-Champion im Rahmen des Fachkongresses Spobis in Düsseldorf. «Ich interessiere mich für die Formel E, sie entwickelt sich sehr schnell. Und sie hat Erfolg. Das ist eine noch junge Rennserie, sie führt in eine ganz andere Richtung, und ich finde es cool, das alles zu verfolgen. Die Formel E hat eine gute Zukunft.»
Alejandro Agag macht kein Geheimnis daraus, dass ein Pilot vom Format Nico Rosbergs für ihn ein toller Fang wäre. Bei unseren Kollegen von Autosport sagt der Spanier: «Klar hätte ich Nico liebend gerne in der Formel E, aber ich glaube, er hat es ziemlich klargemacht – er ist derzeit nicht daran interessiert, Rennen zu fahren. Sollte er je seine Meinung ändern, steht meine Tür für ihn weit offen.»
Rosberg wäre der dritte Weltmeister in der Serie nach dem Westschweizer Sébastien Buemi (Sportwagen-Weltmeister 2014) und dem Kanadier Jacques Villeneuve (Formel-1-Champion 1997).