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Günther Steiner (Haas): «Sonst brennen die Leute aus»

Von Rob La Salle
Günther Steiner (Zweiter von links) vor der Haas-Box

Günther Steiner (Zweiter von links) vor der Haas-Box

Günther Steiner (51) kennt als früherer Technikdirektor nicht nur einen F1-Renner durch und durch. Er muss als Teamchef von Haas auch sicherstellen, dass es den Mitarbeitern gut geht.

Am Sonntag, 26. Februar stellt das US-amerikanische Haas-Team seinen 2017er Rennwagen vor. Teamchef Günther Steiner sagt zu den ersten Tests, die ab 27. Februar auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya stattfinden: «Beim ersten Test geht es zunächst darum sicherzustellen, dass alles wie geplant funktioniert. Beim zweiten geht es dann, mehr und mehr Leistung aus dem Wagen zu kitzeln. Alles am 2017er Auto ist neu. Daher ist es elementar, das Fahrzeug so schnell als möglich standfest zu machen. Dieser Test bildet die Basis für den Rest des Jahres.»

«Wir wollen so viel als möglich zum Fahren kommen. Nur so kannst du einen neuen Rennwagen kennenlernen. Wir möchten Vorkommnisse wie beim zweiten Barcelona-Test 2016 vermeiden. Damals hatten wir grosse mechanische Probleme. Wir hoffen, dieses Mal läuft es besser.»

Was seinen neuen Fahrer Kevin Magnussen angeht, so macht sich der Südtiroler keine Sorgen: «Kevin war schon ein paar Mal im Simulator. Und er hat viel Zeit mit seinen Ingenieuren verbracht. Er ist ja kein Formel-1-Neuling mehr. Wir arbeiten lediglich etwas anders als seine früheren Rennställe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies für ihn ein Problem werden wird.»

Ein Problem hingegen ist die Arbeitslast der Mitarbeiter. Im Werk wurde Tag und Nacht geschuftet, nun beginnt die Testarbeit, dann geht es schon bald Richtung Australien. Günther Steiner erklärt: «Beim Test gibt es keine Auflagen wie etwa befohlene Nachtruhe. Wir haben daher eine Tages- und eine Nachtschicht. Früher haben die Mechaniker schon mal durchgearbeitet. Heute machen wir das so – die Nachtschicht kommt ungefähr um 18.00 Uhr an die Strecke. Dann wird gemeinsam zu Abend gegessen, und die Mitarbeiter können sich bei ihren Kollegen darüber informieren, was tagsüber passiert ist. Dann arbeitet die Nachtschicht bis Sonnenaufgang. In der Folge wiederholt sich das Ganze: Die Tagschicht kommt zur Strecke, erfährt beim Frühstück, was die Nacht über erledigt wurde und geht dann ans Testen. Die Nachtschicht fährt ins Hotel und geht schlafen.»

«Weil wir bei den Tests nur noch ein Auto einsetzen, haben wir überdies normalerweise eine komplette Truppe für den einen Test, und für die zweiten Probefahrten dann eine andere. Das ist nicht immer ganz einfach, weil einige schlicht nicht nach Hause fahren wollen. Aber es ist wichtig, dass die Leute vor der Reise nach Australien auch mal ein freies Wochenende haben. Denn die Wagen werden nach dem zweiten Test im Werk komplett zerlegt und dann für den Transport nach Australien wieder aufgebaut. Du musst sehr aufpassen, sonst brennen die Leute aus.»

Gemäss Steiner ein Riesenunterschied zu 2016: «Vor einem Jahr war einfach alles für uns neu – weil wir nie zuvor einen Formel-1-Renner gebaut hatten. Inzwischen sind wir viel besser organisiert. Der Aufbau des neuen Autos ist trotz des neuen Reglements reibungsloser verlaufen. Und so sollte es auch sein. Wir haben im Sommer zum Beispiel mit all unseren Lieferanten gesprochen, um Bereiche zu finden, in welchen wir uns verbessern können. Inzwischen wissen sie, wozu wir in der Lage sind. Daher sind die ganzen Abläufe heute viel flüssiger.»

Die wichtigsten Termine 2017

Präsentation oder Roll-Out
20. Februar: Sauber im Internet
21. Februar: Renault in London
22. Februar: Force India in Silverstone
22. Februar: Sauber in Barcelona (Roll-Out)
23. Februar: Mercedes in Silverstone
24. Februar: Ferrari in Fiorano
24. Februar: McLaren-Honda in Woking
25. Februar: Haas in Barcelona (Roll-Out)
26. Februar: Toro Rosso in Barcelona
26. Februar: Red Bull Racing in Barcelona
26. Februar: Haas in Barcelona

Wintertests
27. Februar bis 2. März: Barcelona
7. bis 10. März: Barcelona

Tests innerhalb und nach der Saison
18./19. April: Bahrain
1./2. August: Budapest
28./29. November: Abu Dhabi

Formel-1-WM 2017
26. März: Australien (Melbourne)
9. April: China (Shanghai)
16. April: Bahrain (Sakhir)
30. April: Russland (Sotschi)
14. Mai: Spanien (Barcelona)
28. Mai: Monaco (Monte Carlo)
11. Juni: Kanada (Montreal)
25. Juni: Aserbaidschan (Baku)
9. Juli: Österreich (Spielberg)
16. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
30. Juli: Ungarn (Budapest)
27. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
3. September: Italien (Monza)
17. September: Singapur
1. Oktober: Malaysia (Sepang)
8. Oktober: Japan (Suzuka)
22. Oktober: USA (Austin)
29. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
12. November: Brasilien (São Paulo) *
26. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

* Finanzierung nicht gesichert, daher provisorisch

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