Nico Hülkenberg, Renault: «Fahren bis der Arzt kommt»
Nico Hülkenberg: «In dieser Phase ist ein Regenreifen-Test immer auch ein Risiko für die Teams»
Am vierten Testtag in Barcelona durften die Formel-1-Piloten auf der künstlich bewässerten Piste des spanischen GP-Kurses ausrücken, um die Pirelli-Reifenmischungen für die nasse Bahn zu testen. Da die Piloten am Morgen von etwas zu kühlen Temperaturen begrüsst wurden und die Bahn zu schnell abtrocknete, hielt sich der Lerneffekt jedoch im Rahmen.
Entsprechend wenig war auf der Piste los, viele Teams entschieden sich, die Zeit für Umbauarbeiten am Auto zu nutzen. Der fleissigste Pilot auf der Piste war Nico Hülkenberg. Er drehte 51 Runden und reihte sich mit 1:47,974 min auf dem sechsten Platz des Zeitenmonitors ein, bevor die Mittagspause für Ruhe an der spanischen Strecke sorgte.
Hinterher fasste der Team-Neuling zusammen: «Ich denke, es war okay. Ich fuhr nicht so viel, denn die Strecke wurde zwar künstlich bewässert, aber sie trocknete ziemlich schnell ab.»
«Die Piste fällt an einen Stellen ab, deshalb lief das Wasser auch schnell ab. Es herrschten mehr oder weniger von Anfang an Bedingungen für die Intermediates», erklärte der Renault-Neuzugang.
«Ich fuhr trotzdem einen Run auf den Regenreifen und einen auf den Intermediates. Dabei ging es nur darum um zu sehen, wie das Auto reagiert, wie es sich anfühlt und ob wir irgendwelche grösseren Probleme haben. Aber es lief ziemlich okay, ich war happy damit», fügte der 29-Jährige an.
Dass sich die Konkurrenz angesichts der Bedingungen zurückhielt, kann der Deutsche verstehen: «In dieser Phase ist ein Regenreifen-Test ein Risiko für die Teams, denn derzeit sind Ersatzteile Mangelware. Man muss da einen Kompromiss finden. Ich wollt eine erste Idee von den beiden Nassmischungen bekommen, und das lief relativ gut.»
«Wir konnten aber nicht wirklich testen, wie das mit dem Aquaplaning ist, ob es jetzt etwa im Vergleich zum vergangenen Brasilien-GP besser oder schlechter geworden ist. Ich denke, das werden wir während des Rennwochenendes noch lernen», erzählte Hülkenberg weiter
Und was sagt Formel-1-Routinier über seinen neuen Dienstwagen, den Renault RS17? «Das Auto läuft gut, aber natürlich ist da noch Luft nach oben. Ich denke, wir haben eine gute Basis, auf der wir nun aufbauen können. Wir müssen versuchen, die Probleme zu minimieren, um möglichst viel Zeit auf der Strecke zu verbringen», lautet seine Antwort.
Das Programm für die Zweite Testwoche, in der sich Hülkenberg und sein Teamkollege Jolyon Palmer die Arbeit an allen vier Tagen aufteilen wollen, lautet denn konsequenterweise auch: «Fahren bis der Arzt kommt», wie der 115-fache GP-Pilot grinsend zu Protokoll gibt.