Fernando Alonso: Formel 1 verdient diesen Sound nicht
Fernando Alonso im McLaren-Honda von Ayrton Senna
McLaren-Honda-Star Fernando Alonso hat sehr offen die Fragen seiner Fans beantwortet, im Rahmen eines Live-Interviews auf Instagram. Wir haben einige Rosinen herausgepickt.
Wie war das nun mit dem Anruf von Mercedes?
Als Nico Rosberg seinen Rücktritt erklärt hat, hat Mercedes alle Piloten kontaktiert, um sich überhaupt ein Bild davon zu machen, wer erhältlich wäre. Für mich war das von Anfang an keine Option. Denn ich habe für 2017 einen Vertrag mit McLaren-Honda. Ich habe dann alles Mögliche gelesen über mich und Mercedes, da wurden sogar Zitate von 2007 hervorgeklaubt, die zehn Jahre später wenig Sinn machen.
Auf welche Rennen werden die neuen Reifen am meisten Einfluss haben?
Auf die Grands Prix auf Strassenkursen, also auf Monte Carlo oder Singapur. Das wird ein Riesenspass, weil die Reifen so viel Biss haben.
Hast du je damit geliebäugelt, dich in der MotoGP zu versuchen?
Nein, niemals – vor allem deshalb, weil ich gar nicht über die Qualitäten besitze, um den Sport zu wechseln.
Und die Rallye Dakar?
Ich fürchte, ich würde auch dort nicht viel taugen.
Gefallen dir die Farben des neuen McLaren?
Klar hat jeder eine andere Meinung, aber ich finde sie cool.
Findest du es gut, dass die Teams mehr Freiheiten auf den sozialen Netzwerken haben?
Ja, schon im Rahmen der ersten Barcelona-Tests haben Rennställe und Fahrer viele Videos gepostet. Ich weiss noch – ich habe in Singapur mal einen kurzen Film gemacht, da wurden mir am folgenden Morgen die Ohren lang gezogen, weil im Fahrerlager gefilmt worden war. Mehr Offenheit ist eine gute Sache.
Wie denkst du an Renault zurück?
Renault wird in meinem Herzen immer einen besonderen Platz haben, weil ich dort meinen ersten Sieg einfahren und zwei Titel holen konnte. Ich hoffe, sie finden wieder zur Spitze zurück.
Was hältst du von Max Verstappen?
Ein Junge mit unfassbar viel Talent, dem eine grosse Zukunft bevorsteht. Ein Fahrer, den alle im Auge behalten sollten. Und ein beinharter Gegner.
Hast du unter den ganzen früheren GP-Rennern ein Lieblingsauto?
Ich hatte das Vergnügen, den McLaren-Honda von Ayrton Senna zu fahren, den finde ich am tollsten. Abgesehen davon ziehe ich keinen vor, aber wann immer ich einen der früheren Wagen fahren kann, ergreife ich die Gelegenheit gerne.
Welcher Fahrer steht dir am nächsten?
Carlos Sainz und sein Vater. Mit ihnen kann ich über alles quatschen, auch über Fussball.
An welche Rennen erinnerst du dich besonders gerne zurück?
An die WM-Entscheidungen 2005 und 2006, dazu an Valencia 2012, Sepang 2012 und Barcelona 2013.
V6-Turbo oder V10-Sauger?
Ich vermisse die V10-Motoren. Die Formel 1 hat heute einen Sound, den sie nicht verdient.
Verfolgst du eigentlich die Formel E?
Nein, kaum. Wenn wir uns schon über den Sound der V6-Turbos beklagen, was soll ich dann über die Formel E sagen?
Was sagst du zum Niedergang von Manor?
Leider gehört eben auch so eine Geschichte zur GP-Historie, selbst wenn ich das für eine Schande halte. Es ist schwierig, sich in diesem Sport zu halten, das gilt ganz besonders für die weniger grossen Teams.
Wird es von dir je eine Autobiographie geben?
Die ersten vorbereitenden Gespräche laufen. Das Projekt ist im Gange, mehr kann ich derzeit dazu nicht sagen.