Nico Rosberg: «Ich bin natürlich ein Formel-1-Fan»
Amanda Davies im Gespräch mit Nico Rosberg
Nico Rosberg bereut seine Entscheidung, dem WM-Zirkus nach seinem ersten Titelgewinn und 206 GP-Einsätzen in elf Jahren den Rücken zu kehren, auch kurz vor dem Start der neuen Formel-1-Saison kein bisschen. Dies betont der zurückgetretene Weltmeister in einem Interview im Rahmen der «CNN International»-TV-Show «The Circuit». «Ich fühle mich absolut erfüllt», beteuert der 23-fache GP-Sieger im Gespräch mit der Journalistin Amanda Davies.
«In der letzten Saison meiner Karriere hatte ich es zum ersten Mal selbst in der Hand den Titel zu gewinnen. Das war ein grossartiges Gefühl und es kam mir einfach richtig vor mit der Erfüllung meines Kindheitstraums einen Schlussstrich zu ziehen», rechtfertigt der 31-Jährige den überraschenden Schritt aus dem Rampenlicht. «Natürlich war die Überraschung gross», räumt er ein. «Aber als ich meine Entscheidung erklärt hatte, konnten es die meisten verstehen. Darüber bin ich sehr froh.»
«Die Intensität und der Druck waren am Ende einfach unglaublich hoch», erzählt der Sohn des 1982er-Weltmeisters Keke Rosberg. «Das habe ich so noch nicht oft erlebt. Vor allem, dass ich die zwei Jahre zuvor den Titel an Lewis Hamilton verloren habe, war wirklich hart. Aber ich habe daraus auch eine Menge Motivation gezogen. Darauf bin ich stolz.»
Und wie so oft in den letzten Monaten verweist der Familienvater auch auf die Opfer seiner Liebsten, die zum grossen Sieg nötig waren: «Meine Familie musste natürlich auch alles dem Rennsport unterordnen.» Das hat nun ein Ende.
Und auch wenn der GP-Zirkus künftig nicht mehr sein Programm bestimmt, wird Rosberg die Formel 1 im Auge behalten, wie er betont: «Ich weiss zwar noch nicht, wie es sich anfühlen wird, wenn in Melbourne wieder alle in ihren neuen Wagen an den Start gehen werden. Aber jetzt gerade bin ich absolut glücklich mit meiner Entscheidung. Ich werde aber Fan unseres Sports bleiben und alles mitverfolgen. Uns erwartet eine spannende Saison. Ich habe ja auch schon erzählt, dass ich weiterhin gerne in dieser Welt unterwegs sein will. Mal schauen, in welcher Funktion das möglich ist.»