Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sebastian Vettel (Ferrari) 2.: «Taktik klappte nicht»

Von Mathias Brunner
Boxenstopp von Sebastian Vettel

Boxenstopp von Sebastian Vettel

​0,6 Sekunden haben am Schluss gefehlt für WM-Leader Sebastian Vettel gegen Valtteri Bottas. Ferrari-Star Vettel erklärte nach dem Rennen, wieso die Strategie der Italiener nicht ganz aufgegangen ist.

Als Leader Valtteri Bottas in der letzten Runde auf seinen früheren Williams-Stallgefährten Felipe Massa auflief, war das Rennen für Bottas-Jäger Sebastian Vettel gelaufen. Denn Bottas kam schnell am brasilianischen GP-Veteranen vorbei, Vettel leider nicht. Das hat uns ein dramatischeres Finale gekostet.

Seb schäumte am Funk: «Was war das?»

Seb später: «Zuerst dachte ich, Felipe lässt mich vorbei, aber das ist nicht passiert. Letztlich ist das aber egal, denn Bottas hat verdient gewonnen.»

«Unsere Taktik mit den Reifen ist nicht ganz aufgegangen. Wir wollten freie Bahn mit frischen Reifen haben, während Valtteri vielleicht aufgehalten wird. Das ist aber so nicht passiert. Schon am Start hat Valtteri alles richtig gemacht, er war schon vor dem Anbremsen der Kurve 2 vor mir – das war die Grundlage für seinen Sieg.»

Vettel kämpfte sich mit um sieben Runden frischeren Reifen bis in den Windschatten von Bottas vor, aber es reichte nicht ganz. Trostpflaster für den Heppenheimer: Sein heissester WM-Rivale Lewis Hamilton ist nur Vierter geworden, die WM-Führung ist ausgebaut auf 86:73.

«Alles in allem war das ein gutes Rennen, vielleicht hätte ich am Start ein wenig aggressiver sein sollen. Das hat sich angefühlt, als hätte ich einen Anhänger mit Zelt am Heck, so wie Bottas an uns vorbei ging. Es war ein reines Beschleunigungsrennen. Es hat auch nicht geholfen, dass wir dort Gegenwind hatten. Valtteri machte mir dann die Tür zu, hat er prima gemacht, zu Beginn war er einfach schneller als wir, ich hatte Problem mit den Vorderreifen.»

«Bottas konnte das Rennen kontrollieren. Zum Schluss hatte ich zwar die besseren Reifen, aber wenn du nur schon zwei Sekunden hinter einem Gegner bist, spürst du, wie dein Wagen zu rutschen beginnt. Ich kam Bottas recht nahe, aber eben nicht nahe genug. Aber wir dürfen mit unserem Speed zufrieden sein.»

«Valtteri hat alles richtig gemacht, ich kann ihm nur gratulieren. Das ist sein Tag, und der erste Sieg ist für einen Grand-Prix-Fahrer immer etwas ganz Besonderes.»

Zum WM-Duell mit Hamilton meint Vettel: «Wir dürfen mit dem ersten Teil der WM wirklich zufrieden sein. Und wir reisen bald nach Spanien, wo wir im Winter stark waren. Aber ich will nicht vom Titel reden. Der Weg zu einem Titel ist noch weit. Barcelona ist nur ein weiterer Schritt dahin. Wir nehmen ein Rennen ums andere, wir versuchen, aus jedem Grand Prix das Maximum zu holen. Im Herbst gucken wir dann, wohin uns das führt. Wir haben ein starkes Auto und eine gute Stimmung im Team. Und auch wenn wir heute nicht gewonnen haben, sind wir auf gutem Kurs.»

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