Sebastian Vettel: Interesse an Schloss Eugensberg?
Wird Sebastian Vettel bald ein Schlossherr?
Die Berichte über sein Interesse an Schloss Eugensberg will Sebastian Vettel weder dementieren noch bestätigen. Der Ferrari-Star äussere sich nicht zu seinem Privatleben, lautet die knappe Antwort aus dem Lager des vierfachen Formel-1-Weltmeisters, der seit 2010 in der Schweiz im Kanton Thurgau zuhause ist.
Damals kaufte Vettel ein Anwesen in Ellighausen, rund vier Jahre später erwarb er im nahen Eschenz ein weiteres Stück Land samt Bootshaus, das direkt am Ufer des Untersees liegt. Jetzt soll der Ferrari-Star gemäss Berichten der «Thurgauer Zeitung» Interesse an einer weiteren Schweizer Immobilie zeigen. Mit Verweis auf gut informierte Kreise wird der Formel-1-Star als einer der Kaufinteressenten für das Schloss Eugensberg genannt.
Das hoch über dem Untersee gelegene Anwesen mit Blick auf die Insel Reichenau wurde 1990 vom Schweizer Unternehmer Hugo Erb erworben, dessen Erb-Gruppe mit ihrer Milliarden-Pleite für Schlagzeilen gesorgt hatte.
Der einst zweitgrösste Kaffee-Händler der Welt, der auch in der Holz- und Automobilbranche tätig war, erwirtschaftete mit seinen weltweit mehr als 80 Unternehmen einen Jahresumsatz von 4,5 Milliarden Franken. Die Erb-Familie gehörte mit einem geschätzten Vermögen von 1,5 Milliarden Franken zu den Reichsten des Landes.
Doch spekulative Immobiliengeschäfte in Ostdeutschland sorgten für die Riesenpleite, die 2003 – kurz nach dem Tod des Patrons – 2,4 Milliarden Schulden ans Licht brachte und zu einer Verurteilung von Rolf Erb führte.
Der Sohn des Unternehmers, der das Schloss Eugensberg angesichts der sich anbahnenden Pleite seinen beiden einjährigen Zwillingssöhnen überschrieben hatte, wurde vom Zürcher Obergericht wegen gewerbsmässigen Betrugs, mehrfacher Urkundenfälschung und mehrfacher Gläubigerschädigung zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt.
Die Strafe wurde im Herbst 2015 durch das Schweizer Bundesgericht bestätigt, weshalb auch das Schloss Eugensberg in die Konkursmasse fällt und in diesem Jahr unter den Hammer kommt. Für das Schloss, in dem Rolf Erb am 8. April 2017 tot aufgefunden wurde, besteht breits eine umfangreiche Liste von Interessenten, wie die Thurgauer Staatskanzlei bestätigt. Die Verkaufsverhandlungen sollen im Sommer starten.