Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Pirelli reagiert auf Druck der Fahrer: Andere Reifen!

Von Mathias Brunner
Start zum Grossen Preis von Spanien

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​Die Formel-1-Fahrer haben im Rahmen des Spanien-GP klar gemacht: Die harte Reifenmischung (orange gekennzeichnet) halten sie für untauglich. Der Mailänder Formel-1-Alleinausrüster Pirelli reagiert.

Zahlreiche Spitzenpiloten wiederholen seit Wochen: Die härteste Reifenmischung von Formel-1-Alleinausrüster Pirelli ist auf den meisten Rennstrecken schlicht untauglich. Ferrari-Star Sebastian Vettel ist nicht der einzige Pilot, der im Rahmen des Spanien-GP noch einmal betont hat: «Pirelli ist zum Spanien-GP hin vielleicht ein wenig zu respektvoll gewesen, was die Belastungen auf der katalanischen Bahn angehen. Wir fahren hier mit zu harten Reifen.»

Daniel Ricciardo bestätigte in seiner Medienrunde: «Wir haben in der Fahrerbesprechung vom Freitagabend bei Rennleiter Charlie Whiting das Thema Reifen aufs Tapet gebracht. Wir versuchen, Druck zu machen, dass wir den harten Reifen nicht mehr am Wagen haben müssen. Auf keiner Strecke. Ich weiss, dass wir ihn zum nächsten Mal eigentlich in Silverstone verwenden sollten. Aber wir probieren mit aller Macht, das zu verhindern.» 

Zur Erinnerung: Pirelli geht in der Regel auf Nummer sicher und bringt die härtesten drei Mischungen (orange gekennzeichnet) nach Sepang oder Brasilien (wegen der Hitze), nach Barcelona (aufgrund des sehr rauen Belags und der langen Kurve 3) sowie nach England und Japan (wegen der Highspeed-Kurven). Monza hingegen ist kein Thema: Zentrifugalkräfte halten die Pirelli gut aus, es sind die Fliehkräfte, welche dem schwarzen Gold zusetzen oder Schmirgeleffekte wie in Spanien.

Die Teams legten an Circuit de Barcelona-Catalunya den harten Reifen schnell zur Seite und konzentrierten sich auf die Arbeit mit den mittelharten Walzen (weiss gekennzeichnet) und mit den weichen (gelb). Force-India-Technikchef Andy Green: «Der harte Reifen fällt so aus dem Rahmen für diese Generation Rennwagen, dass ich keinen kenne, der ihn am Auto haben will.»

Pirelli-Rennchef Mario Isola versprach: «Wir haben mit den Teams vereinbart, dass wir uns nach Spanien darum kümmern. In anderen Jahren hätten wir diese Entscheidung am Donnerstag vor dem Barcelona-GP verkündet. Nach dem Datenstudium werden wir uns mit der FIA kurzschliessen.»

Um die harten Reifen schon für hier in Barcelona zu kippen, dazu fehlte Pirelli schlicht die Zeit. Für europäische Reifen gilt eine Vorlaufzeit von acht Wochen. Doch am 13. März hatten die Italiener zu wenig Erfahrungswerte für die Reifen mit den 2017er Autos, um für Spanien eine aggressivere Mischungswahl zu beschliessen. 

Mario Isola: «Da hatten wir lediglich Daten der Wintertests, das war uns zu wenig. Zudem mussten wir in Betracht ziehen, dass es im Mai in Spanien viel wärmer ist als während der Wintertests im Februar und März.»

Nun hat Pirelli reagiert: Die harten Reifen sind nicht mehr im Angebot für das britische GP-Wochenende, diese Entscheidung ist im Mailänder Hauptquartier gefällt worden. Statt dessen wird in Silverstone gefahren mit: superweich (rot), weich (gelb) und mittelhart (weiss).

Durchaus denkbar, dass wir den harten Reifen nur noch einmal sehen werden: in Suzuka.

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