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Renault-Team von Nico Hülkenberg: Schuldenfalle adieu

Von Adam Cooper
Nico Hüllkenberg ist die Punktegarantie von Renault

Nico Hüllkenberg ist die Punktegarantie von Renault

​Der langjährige GP-Rennstall aus Enstone (England) ist seit Anfang Dezember 2015 nicht mehr Lotus, sondern wieder das Werksteam von Renault. Die Veränderung macht sich auch bei den Finanzen bemerkbar.

Lotus stand 2015 kurz vor dem Kollaps: Finanzielle Schräglage führte zum Stillstand bei der Entwicklung. Nur dank des bärenstarken Mercedes-Motors wurden regelmässig Punkte geholt. Hätte Renault Ende Dezember das langjährige Formel-1-Team aus Enstone nicht übernommen, hätte Lotus zusperren müssen.

Das neue Lotus (das mit dem früheren Rennstall gleichen Namens von Colin Chapman rein gar nichts zu tun hat) ging aus dem Toleman-Rennstall hervor, der anfangs der 80er Jahre aus der Formel 2 in die Formel 1 aufgestiegen war. Ayrton Senna debütierte 1984 mit Toleman in der Formel 1.

Ted Toleman verkaufte sein Team später an Benetton, die zuerst als Sponsor des Rennstalls auftraten. Team-Manager wurde Flavio Briatore, unter dessen Leitung Michael Schumacher 1994 und 1995 Weltmeister wurde. In der Saison 2002 war Renault als Werksrennstall zurück, mit Fernando Alonso gab es 2005 und 2006 zwei weitere Titel, Ende 2009 verkauften die Franzosen das Team jedoch schrittweise an Genii Capital unter dessen Chef Gérard Lopez.

Insgesamt gab es drei Epochen von Renault, in welchen die Franzosen in der Formel 1 mit den berühmten gelben Boliden als Werksrennstall unterwegs waren: Von 1977 (als Turbo-Pionier, anfangs belächelt, später gefürchtet) bis 1985, dann von 2002 bis 2009 sowie ab Dezember 2015, als der Renault-Vorstand das neue GP-Abenteuer abnickte.

Das Engagement der Franzosen als Werksrennstall macht sich bei den Finanzen bemerkbar, die Zahlen sind seit kurzem öffentlich. Lotus verlor 2015 66,63 Millionen Euro. 2016 konnte Renault den Verlust auf 3,84 Millionen Euro verringern – die Franzosen wurden im Jahr 1 der Rückkehr WM-Neunter. Gleichzeitig stieg der Umsatz von 91,32 Millionen auf 139,43 Millionen Euro, ein Anstieg von 52,7 Prozent.

Gemäss Renault waren die schlechten 2015er Zahlen teilweise begründet «durch einmalige Zahlungen», ohne dass darauf eingegangen wird, welcher Art. Frische Sponsoren sowie günstige Wechselkurse nach der Brexit-Entscheidung haben dazu beigetragen, den Umsatz 2016 zu verbessern.

Nach den zuletzt mageren Jahren von Lotus hat Renault investiert. Der Aufwand für Sachanlagen stieg um 13,75 Millionen. 2015 arbeiteten 475 Fachkräfte für das Team, 2016 waren es 511, das hat zu 2,3 Millionen Euro zusätzlicher Lohnkosten geführt. Seither nähert sich die Belegschaft der 600er Grenze.

Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul hat von Anfang an festgehalten, die Saison 2016 werde als Jahr des Aufbaus betrachtet. Für 2017 mit dem starken Nico Hülkenberg wird WM-Rang 5 anvisiert. Dazu muss aber auch Jolyon Palmer langsam in die Gänge kommen.

Renault liegt derzeit auf WM-Rang 7, mit 14 Punkten. Auf Rang 5 von Toro Rosso fehlen sieben Punkte, dazwischen liegt Williams mit 18 Zählern, auf Platz 4 hinter Mercedes (161), Ferrari (153) und Red Bull Racing (72) liegt Force India (53 Punkte). Hinter Renault liegt Haas auf WM-Platz 8 mit neun Punkten.

Alle Renault-Punkte hat Nico Hülkenberg eingefahren.

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