Damon Hill: «Grossartige Runde von Lewis Hamilton»
Die starke Qualifying-Runde, die Mercedes-Ass Lewis Hamilton pünktlich zum Top-10-Qualifying in Baku aus dem Hut zauberte, sorgte nicht nur bei der Konkurrenz für offene Münder. Auch die GP-Experten im Fahrerlager am Strassenkurs staunten nicht schlecht, als der dreifache Weltmeister eine 1:40,593 min in den Asphalt brannte und seinen Teamkollegen Valtteri Bottas damit um mehr als vier Zehntel distanzierte.
Der Finne musste sich mit dem zweiten Platz begnügen, durfte sich aber wenigstens damit trösten, als einziger Pilot im Feld weniger als eine Sekunde auf den Schnellsten des Abschlusstrainings verloren zu haben. Denn Ferrari-Star Kimi Räikkönen, der sich auf der vierten Position vor seinem Teamkollegen Sebastian Vettel einreihte, fehlten schon 1,100 sec auf den Spitzenreiter.
Dabei hatte Hamilton am Freitag noch alle Mühe, seine Vorderreifen auf Temperatur zu bringen. Das spiegelte sich auch in den Zeitenlisten: Das erste Training schloss er als Fünftschnellster ab, in der darauffolgenden Session kam er nicht über Position 10 hinaus. Doch die Sterntruppe schaffte es rechtzeitig zum Qualifying, das richtige Set-up zu finden, wie Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff nach getaner Arbeit stolz bestätigte: «Das Team hat ganze Arbeit geleistet», lobte der Chef seine Mannschaft.
Der Wiener ist nicht der Einzige, der die Fortschritte der Silberpfeile anerkennt. Auch der frühere GP-Star und heutige Sky Sports F1-Experte Damon Hill erklärte: «Die Mercedes-Mannschaft hat seit dem Rennen in Monaco sehr hart gearbeitet, um die Defizite gegenüber Ferrari aus der Welt zu schaffen, und das ist ihr offensichtlich auch gelungen.»
Dennoch ist der Weltmeister von 1996 überzeugt, dass die Baku-Pole von Hamilton erst durch die Glanzleistung des 56-fachen GP-Siegers überhaupt ermöglicht wurde. «Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat , dann fokussiert er sich ganz darauf», sagt er über den Mercedes-Star. «Er hat sich hier vorgenommen, den ersten Startplatz zu holen, und das hat er mit einer grossartigen Performance auch konsequent umgesetzt.»
«Im Qualifying hat er alles aus dem Auto herausgeholt und dann kam auch noch der Lewis-Faktor dazu. Niki Lauda hat es richtig gesagt: Das war ganz klar eine Lewis-Runde. Er hat das gemacht, was er am besten kann und im richtigen Moment die richtige Leistung gezeigt», schwärmte der 56-Jährige, der aber auch betonte: «Neben Lewis' Runde hat mich auch Williams-Junior Lance Stroll beeindruckt. Der Teenager hat einen super Job gemacht und wurde dafür mit dem achten Platz belohnt. Auch die beiden Force India-Piloten sind wieder sehr, sehr gut unterwegs gewesen und eine gute Leistung gezeigt.»