Formel-1-Anteile: 10 GP-Teams sagen – nein, danke
Im Januar hat sich das US-amerikanische Medienunternehmen Liberty Media zum Grossaktionär der Formel 1 gemacht. Im Rahmen der neuen Machtverhältnisse im Sport bot Liberty den Rennställen an, 19 Millionen Aktien zu übernehmen, zu einem Preis von 21,26 Dollar pro Aktie. Gesamtpreis also 403,94 Millionen Dollar. Nun hat Liberty Media bestätigt: Die Frist eines halben Jahres ist abgelaufen, kein Rennstall ist auf das Angebot eingegangen.
Liberty Media bestätigt, dass diese Offerte nun zurückgezogen worden sei, «wir behalten uns allerdings die Möglichkeit offen, den Teams künftig eine neues Angebot zu Investitionen vorzulegen».
Formel-1-CEO Chase Carey sieht in der Zurückhaltung der Teams kein schlechtes Zeichen: «Wir stecken mitten in einem Prozess, um zusammen mit den Rennställen die Zukunft des Sports zu formen und einen Mehrwert für alle zu erzeugen. Gut, dieses Zeitfenster für eine mögliche Investition hat sich nun geschlossen. Das ändert jedoch an den konstruktiven Gesprächen mit den zehn Grand-Prix-Teams nichts. Diese Gespräche gehen weiter – zum Wohle des langfristigen Wachstums der Formel 1.»
Warum haben die Rennställe von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht? Weil sie skeptisch sind, was die mittelfristige Entwicklung dieser Aktien angeht. Weil sie noch mehr Informationen zu den Plänen von Liberty Media wollen. Und weil sie nicht nur Aktien besitzen, sondern auch mitreden wollen.
Firmenpräsident Sergio Marchionne sagte im vergangenen Winter: «Eine solche Investition wäre wenig weise, wenn wir nicht wissen, was über das Jahr 2020 hinaus passiert, wenn das heutige Concorde-Abkommen zu Ende geht.»
Zur Erinnerung: Beim Concorde-Abkommen handelt es sich um jenes komplexe Schriftwerk, das die wirtschaftlichen und sportlichen Zusammenhänge des Dreiecks Formel-1-Rechtehalter, GP-Teams und Autoverband FIA regelt. Es ist nach der Place de la Concorde benannt, wo der Automobil-Weltverband seinen Sitz hat.