FP3 Sepang: Kimi Räikkönen top, Ärger für Verstappen
Kimi Räikkönen
Die GP-Stars durften bei blauem Himmel sowie 31 Grad Aussen- und 44 Grad Streckentemperatur zur letzten freien Trainingsstunde auf dem Sepang International Circuit ausrücken. Der Erste, der die Box verliess, war Formel-1-Debütant Pierre Gasly. Der Franzose, der anstelle von Daniil Kvyat im Toro Rosso Gas geben darf, begann den Tag mit einer Startübung.
Auf seinem ersten schnellen Umlauf leistete sich der 21-Jährige einen Rutscher in der letzten Kurve, weshalb die erste Rundenzeit mit 1:37,083 min moderat ausfiel. Es dauerte denn auch nicht lange, bis der Toro Rosso-Rookie, der auf den weichen Reifen ausgerückt war, durchgereicht wurde.
Kurz nachdem Gasly über die Start-Ziel-Linie gekommen war, beendete auch Kimi Räikkönen seinen ersten schnellen Versuch. Mit 1:32,665 min setzte sich der Ferrari-Finne, der auf den superweichen Reifen unterwegs war, an die Spitze. Der Iceman war damit zwar mehr als vier Sekunden schneller als Gasly. Seine Zeit lag aber immer noch 1,5 sec unter der gestrigen Tages-Bestmarke seines Teamkollegen Sebastian Vettel.
Letzterer kam vorerst nicht an die Zeit seines Teamkollegen heran. Der vierfache Champion blieb mit 1:32,686 min allerdings nur knapp langsamer als sein Stallgefährte, der sich wiederum von Mercedes-Star Lewis Hamilton auf Platz 2 verweisen lassen musste. Denn der Silberpfeil-Pilot umrundete die 5,543 km 15 Tausendstel schneller als der Weltmeister von 2007.
Dreher von Fernando Alonso
Während das Ferrari-Duo wieder an die Box abbog, blieb der dreifache Champion draussen und vergrösserte seinen Vorsprung mit 1:32,539 min auf 0,126 sec. Nach neun Runden verabschiedete sich Hamilton schliesslich auch vorerst von der Piste.
Mit Interesse verfolgten die Zuschauer am Sepang-Rundkurs auch die Ausfahrt von Romain Grosjean, der am Vortag wegen eines losen Gully-Deckels einen harten Crash hatte hinnehmen müssen. Der Genfer, der auf den weichen Reifen unterwegs war, reihte sich auf Platz 16 ein. Sein Haas-Teamkollege erlebte einen weitaus problematischeren Auftakt.
Er wurde nach fünf Umläufen auf der gelb markierten Mischung von seinem Team gebeten, im Schleichgang an die Box zurückzukehren. Später verriet das Team, dass ein Problem mit der Elektronik für den ungeplanten Besuch an der Box verantwortlich war.
Eine Schrecksekunde erlebte auch McLaren-Honda-Star Fernando Alonso. Der zweifache Weltmeister drehte sich ausgangs der letzten Kurve, konnte danach aber aus eigener Kraft weiterfahren.
Ferrari-Star Kimi Räikkönen schnell
Pünktlich zur Halbzeit-Marke setzte sich Daniel Ricciardo mit 1:32,091 min an die Spitze. Der Red Bull Racing-Star, der die neue Bestmarke auf den superweichen Reifen aufgestellt hatte, wollte keinen weiteren schnellen Versuch starten und bog stattdessen a die Box ab.
Hinter dem Australier hatte sich mittlerweile Valtteri Bottas eingereiht. Der Finne war im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Hamilton mit den neuesten Aerodynamik-Teilen unterwegs und blieb mehr als drei Zehntel langsamer als der Silberpfeil-Pilot. Beide wurden kurz darauf von den beiden Ferrari-Piloten auf die Positionen 3 und 4 verwiesen, wobei Räikkönen dank seiner Rundenzeit (1:31,880 min) der neue Spitzenreiter war.
20 Minuten vor dem Ende des Trainings führte der 37-Jährige das Feld vor Vettel, Ricciardo, Bottas, Hamilton, Max Verstappen, Sergio Pérez, Esteban Ocon, Lance Stroll und Alonso an. Hinter den schnellsten Zehn belegten zu diesem Zeitpunkt Stoffel Vandoorne, Carlos Sainz, Felipe Massa, Nico Hülkenberg, Jolyon Palmer, Magnussen, Grosjean, Marcus Ericsson, Gasly und Pascal Wehrlein ein.
Alonso blieb nicht der Einzige, der für gelbe Flaggen sorgte. Auch Verstappen, der einen langen Run auf dem ersten superweichen Reifensatz absolvierte, unternahm nach elf Runden am Stück einen Ausflug neben die Strecke, genauso wie Palmer, der in der letzten Kurve von der Piste geriet und am Funk über seine Bremsen fluchte. Auch Grosjean blieb nicht fehlerfrei, der Pechvogel des Vortages legte in der 14. Kurve einen Dreher hin.
Neuer Motor für Sebastian Vettel
Für Action in den letzten Minuten sorgte erst Magnussen, der Wehrlein in der letzten Kurve unvermittelt die Tür vor der Nase zuknallte, was den sonst so coolen Deutschen zu einer ärgerlichen Handbewegung in Richtung des Dänen provozierte. «Ich wäre fast in ihn reingekracht», fluchte der Sauberpilot.
Währenddessen war Vettel auf der Gegengeraden im Schleichgang unterwegs, sein Team wies ihn an, sofort die Box anzusteuern. Dort bemerkten die Ferrari-Ingenieure, dass ein Motorentausch unumgänglich war. Der vierfache Champion wird das Qualifying mit der vierten Antriebseinheit bestreiten, die nun etwas früher als geplant zum Einsatz kommen muss.
Kurz vor Schluss sorgten Palmer und Verstappen mit einem Crash in der letzten Kurve für den letzten Aufreger des dritten Trainings. Beide GP-Piloten gaben natürlich dem jeweils anderen die Schuld am Crash, der offenbar durch ein Missverständnis zustande gekommen war. Palmer, der auf einer schnellen Runde unterwegs war, ging davon aus, dass der Niederländer, der heute seinen 20. Geburtstag feiert, Platz macht. Dieser hielt seine Spur, Palmer blockierte die Reifen und krachte ihm ins Heck.
An der Spitze durfte sich Räikkönen mit 1:31,880 min über die Bestzeit vor Vettel, Ricciardo, Bottas, Hamilton, Verstappen, Pérez, Massa, Ocon, Vandoorne, Alonso, Stroll, Magnussen, Hülkenberg, Sainz, Gasly, Palmer, Grosjean, Ericsson und Wehrlein freuen.