Sebastian Vettel, Ferrari: «Vom Gas gehen ist falsch»
Lewis Hamilton und Sebastian Vettel in Mexiko
Sebastian Vettel hat in Mexiko aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht: Die Enttäuschung war dem Heppenheimer anzusehen, als die WM-Entscheidung gefallen ist. «Das war schon bitter. Aber im Moment, wenn du wieder ins Auto einsteigst, dann guckst du darauf, was vor dir liegt. Vielleicht ist eine Entscheidung zu deinen Ungunsten auf diese Weise vielleicht sogar besser als wenn das im letzten Grand Prix der Saison passiert und du dann die lange Winterpause vor dir hast.»
«Nach dem Rennen war ich niedergeschlagen, das stimmt. Aber die Zeit heilt bekanntlich alle Wunden. Nun wollen wir noch zwei gute Rennwochenenden zeigen. Zudem will ich WM-Zweiter werden.»
Die alte Formel-1-Weisheit, wonach es immer hilft, eine Saison im Hoch zu beenden, hat gemäss des vierfachen Weltmeisters noch immer Gültigkeit: «Klar kannst du mit guten Ergebnissen in den letzten Rennen viel Schwung in die darauffolgende Saison mitnehmen, zumal wir dieses Mal ja ein stabiles Reglement haben. Das ist wichtig, was die Entwicklung angeht. Alles, was du jetzt in Brasilien und Abu Dhabi noch lernst, nimmst du für 2018 mit. Also wäre es völlig falsch, nun vom Gas zu gehen.»
«Im Idealfall will ich nun noch zwei Rennen gewinnen. Ich bin guter Dinge. Ich mag Interlagos. Ich mag die Historie hier, dass es immer ein wenig verrückte Rennen gibt, dass die Piste buckelig sein kann. Das Wetter spielt auch immer ein wenig verrückt. Das gibt zusätzlich Salz in die Suppe.»
Wie sieht Vettel die kommende Saison: «Es wird ähnlich eng so wie in den vergangenen Rennen. Vielleicht kann der eine oder andere im Winter ein wenig mehr Vorsprung herausarbeiten, keiner weiss das, aber das ist ja auch das Spannende. Je enger es wird, desto mehr Spass macht das auch als Fahrer, wenn du dann am Ende vorne bist. Die Vorzeichen für uns stehen gut.»
Wird die WM 2018 gar zu einem Dreikampf? Mit Hamilton, Verstappen und Vettel? Sebastian meint: «Letztlich ist es mir egal, wie viele Leute um die Spitze kämpfen – so lange wir dabei sind! Wenn mehrere um Siege kämpfen, dann kommt gewiss ein wenig Abwechslung in die Bude.»
«Der Formel-1-WM-Titel bleibt das Ziel, das Ferrari und ich teilen. Und jetzt, wo wir wissen, dass dies in diesem Jahr nicht klappt, versuchen wir es in der kommenden Saison eben erneut. Wir können als Rennstall noch so viel mehr.»