Damon Hill: «Vielleicht bleibt der Halo nur ein Jahr»
Kein Halo-Fan: Damon Hill
Mit dem Formel-1-Saisonende in Abu Dhabi rückt auch die Einführung des umstrittenen Halo-Schutzrings immer näher und entsprechend oft und hitzig wird beim letzten Kräftemessen der Königsklasse in der Wüste über die jüngste Sicherheitsmassnahme des Automobilweltverbands FIA diskutiert. Die meisten Stimmen, die laut werden, sind kritisch.
So erklärte etwa der frühere GP-Pilot und heutige Langstrecken-Star Anthony Davidson: «Solange die Autos mit dem Halo-Schutzring ausgestattet werden, sehen sie auch nicht gut aus.»
Auch Damon Hill gehört zur grossen Gruppe der Halo-Kritiker. Der Champion von 1996 scherzte nach dem dritten Training, bei dem ein auf die Strecke gewehter Regenschirm für eine kurze virtuelle Safety-Car-Phase gesorgt hatte: «Dafür kann man den Halo sicher brauchen, er ist gut, um herumfliegende Regenschirme abzuwehren.»
Der 57-jährige Brite, der als Experte für Sky Sports F1 noch heute regelmässig im Fahrerlager anzutreffen ist, setzt seine Hoffnungen in den Einfallsreichtum der GP-Ingenieure, die beim Design des Schutzrings gewisse Freiheiten geniessen.
«Die Formel 1 hat es in der Vergangenheit immer auf brillante Art und Weise geschafft, solche Herausforderungen zu meistern und unschöne Dinge etwas weniger hässlich zu gestalten. Ich hoffe, dass die Ingenieure auch in diesem Fall ganze Arbeit leisten werden», erklärte er vor laufender Kamera.
Darüber hinaus hofft der Sohn des zweifachen Weltmeisters Graham Hill, dass der Halo nicht lange in der Formel 1 zu sehen sein wird: «Wir werden ihn im nächsten Jahr sicher hinnehmen müssen, aber vielleicht bleibt das Ganze ja auch nur für ein Jahr.»
Mit dieser Hoffnung ist Damon Hill nicht alleine. Auch Nico Hülkenberg erklärte in Abu Dhabi, er gehe davon aus, dass sich der Schutzring nicht lange in der Formel 1 halten werde: «Ich glaube, die Leute werden realisieren, dass der Halo nicht nötig ist.»