Ricciardo: «Manchmal willst du Zeit für dich haben»
Daniel Ricciardo
Dass Daniel Ricciardo das breiteste Grinsen im Formel-1-Fahrerlager hat, ist unbestritten. Der fröhliche GP-Star ist bekannt für seine gute Laune, mit der er nicht nur die Red Bull Racing-Teammitglieder ansteckt, sondern auch manch Konkurrenten erheitert. Doch auch der vergnügte Lockenkopf mag nicht alles an der Formel 1, wie er vor dem letzten Saisonlauf in Abu Dhabi verrät.
«Ich mag es nicht, wenn Leute undankbar sind. Mich frustriert es, wenn ich miterlebe, wenn ein Fahrer die Chance, die er bekommt, nicht zu schätzen weiss», verrät der fünffache GP-Sieger. «Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir alle aus freien Stücken hier sind. Es ist unser Traum, und ich finde, es fühlt sich nicht so schlecht an – selbst an einem schlechten Tag nicht.»
Auch in der Formel 1 ist nicht alles rosig. Auf die Frage, was er am GP-Zirkus am wenigsten mag, antwortet Ricciardo: «Dass du so vielen Ansprüchen gerechten werden musst, gefällt mir am wenigsten. Manchmal willst du einfach nur Zeit für dich haben. Wir haben natürlich zwischendurch auch Zeit für uns, aber manchmal summieren sich die Tage und du denkst nur noch: Lasst mich in Ruhe!»
«Die Rennwochenenden sind wirklich schwierig, aber manchmal beginnt die Vorbereitung schon am Dienstag vor dem Rennen, weil irgendein Medientermin oder eine andere Verpflichtung auf dem Programm steht», erzählt der 27-fache GP-Podeststürmer, der sich mit einer einfachen Einzimmerwohnung in Monaco begnügt.
«Es ist eher klein, aber ich lebe alleine und Monaco ist nicht so billig, deshalb begnüge ich mich vorerst damit. Es ist sauber und modern, deshalb ist es okay», erklärt der GP-Star. «Nach einer langen Reise fühlt es sich wie ein zuhause an, wenn man die eigenen Klamotten im Schrank findet. Aber für mich ist das wohl nur eine temporäre Lösung. Es ist nicht einmal eine anständige Junggesellenbude, es fehlt etwa der Riesenfernseher und die Spielkonsole. Es ist ziemlich minimalistisch.»
Und Ricciardo verrät auch: «An den Montagen nach den Rennen habe ich normalerweise nichts zu tun. Wenn ich am Sonntagabend nach dem Rennen nach Hause fliege, verbringe ich den Montag grösstenteils zuhause mit Nichtstun. Ich gehe vielleicht raus, um am Mittag oder Abend etwas zu essen, aber sonst mache ich nicht viel. Nach dem Saisonende geht der Stress für einige Wochen weiter, doch danach melde ich mich dann für drei Wochen ab.»