Formel 1 in Miami: Streckenentwurf sorgt für Kritik
Geht es nach den Formel-1-Machthabern von Liberty Media, wird schon im nächsten Jahr ein GP in der US-Metropole Miami stattfinden, und zwar im Oktober, wie die Entscheidungsträger der Königsklasse bereits verkündet haben. Kein Wunder, muss es nun schnell gehen: Bereits nächste Woche will der Stadtrat darüber abstimmen, ob die offiziellen Verhandlungen über eine GP-Austragung aufgenommen werden sollen. Die Entscheidung fällt am 10. Mai.
Nun wurde auch schon ein erster Streckenentwurf veröffentlicht, bei dem die Start-Ziel-Gerade auf dem Biscayne Boulevard liegt und nach dem die GP-Piloten über eine Brücke auf die künstliche Atlantik-Insel Dodge Island brettern werden. Der vorgeschlagene Kurs führt auch an der American Airlines Arena vorbei, in der die NBA-Stars der Basketballmannschaft Miami Heat zuhause sind.
Nicht alle Fans freuen sich über die Pläne der Formel-1-Zirkusdirektoren, ein weiteres Strassenrennen in den WM-Kalender aufzunehmen – auch wenn der Strassenkurs von Baku wieder einen spektakulären GP produziert hat. «Wenn auf der Brücke ein Unfall passiert, dann dauert die Safety-Car-Phase ewig», beschweren sich etwa viele Fans in den sozialen Medien.
«Das würde ganz klar eine Unterbrechung mit sich bringen», wenden einige ein, da die Brücke beidseitig befahren wird. Andere wieder fordern: «Bitte keine Strassenrennen mehr!» Einer der prominentesten Gegner des Streckenentwurfs ist Mark Webber. Der frühere Red Bull Racing-Pilot und neunfache GP-Sieger kommentierte eine entsprechende Meldung mit den Worten: «Das muss ein Aprilscherz sein.»
Auch bei den Einwohnern der Stadt regt sich Widerstand. Unter dem Namen «Allianz für ein besseres Florida» werben einige Formel-1-Gegner in Zeitungen wie dem «Miami Herald» dafür, sich gegen den Besuch der Königsklasse zu stellen. «Sagt Nein zur Formel 1», lautet der Aufruf. «Die Strassen gehören uns, nicht dem Rennsport. Wir erhalten monatelange Bauarbeiten, geschlossene Strassen, Lärm, das alles bedeutet Kopfschmerz für unsere Gemeinde. Daher: Sagt dem Bürgermeister und den Stadträten Nein zu einem Formel-1-Rennen in unserer Nachbarschaft.»