Formel 1: Ralf Schumacher outet sich

Mika Häkkinen zu Ricciardo–Verstappen: «Ein Fehler»

Von Rob La Salle
​Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen hat sich den Crash zwischen den Red Bull Racing-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen angeschaut und sagt, wo er Fehler wittert.

Der 161fache GP-Teilnehmer Mika Häkkinen hat auf der Rennstrecke fast alles erlebt. Der frühere McLaren-Mercedes-Star ist Rad an Rad mit Michael Schumacher gefahren, keine Zimperliese, und weiss aus eigener Erfahrung – bei solchen Duellen im Zentimeterbereich gibt es kein Netz und keinen doppelten Boden.

Der 49jährige Finne hat in Ruhe den Crash zwischen den Red Bull Racing-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen analysiert. In seiner eigenen Kolumne für Wettanbieter Unibet sagt der Weltmeister von 1998 und 1999: «Klar ist die Kollision zwischen Daniel und Max ein Riesenthema. Ein Crash zwischen Stallgefährten ist immer peinlich, keiner weiss das besser als ich – weil es mir und David Coulthard bei McLaren auch passiert ist.»

«Fehler passieren nun mal, doch für einen Rennstall ist es besonders schmerzhaft, wenn ausgerechnet die eigenen Piloten aneinandergeraten. Hin und wieder hat das aber auch eine reinigende Wirkung. Es ist eine gute Gelegenheit, die beiden Sünder hinzusetzen und ihnen klarzumachen: „Schaut, so geht das einfach nicht, ihr müsst für das Team arbeiten.“»

«Nach dem Rennen war es einfach, mit dem Finger auf Max oder Daniel zu zeigen. Sie haben sich fast das ganze Rennen lang duelliert, das war aufregender Rennsport. Max hat Daniel gewiss nicht übertrieben viel Raum gelassen, das ist normal, aber gefährliche Manöver sollten nicht auf der Tagesordnung stehen.»

Der 20fache GP-Sieger Häkkinen weiter: «Als Daniel bei den Boxenstopps überholt wurde, hörte ich ihn über Funk sagen, er werde Max wieder schnappen. Mir ging durch den Kopf: „Das ist ein Fehler.“ Denn auf diese Weise machst du dir als Rennfahrer unnötig Druck. Und was Max angeht: Ich finde, wenn du dich verteidigst, dann solltest du einmal die Richtung wechseln dürfen, mehr nicht. Zumal Verstappen weiss – wenn sich Daniel mal zu einem Angriff entschlossen hat, dann gibt es kein Zurück. Selbst die kleinste Lenkkorrektur führt dann zum Unfall.»

«Ich finde es gut, dass Red Bull Racing von seinen Piloten verlangt: “Kommt ins Werk, stellt euch vor die Belegschaft und entschuldigt euch gefälligst!“ Die wenigsten Fahrer sind die geborenen Redner. Über einen Fehler zu sprechen, das ist noch schwieriger, und wenn es sich beim Opfer des Fehlers um den eigenen Stallgefährten handelt, dann ist das kaum zu gipfeln. Jetzt ist Team-Fähigkeit gefragt. Du musst Manns genug sein, den Leuten in die Augen zu schauen und zu sagen, dass es dir leid tut.»

«Die Fahrer haben alle Daten zur Verfügung, sie wissen genau, was vorgefallen ist. Da hilft nur noch eines: sich hinstellen und Verantwortung übernehmen. Der Aufenthalt im Werk ist für einen GP-Sieger und potenziellen Weltmeister etwas ganz Wichtiges. Du musst die Leute von dir überzeugen, wenn sie sich für dich zerreissen sollen. Einem schlauen Fahrer muss das nicht erklärt werden, er macht es von selber.»

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