Williams in der Krise: Chef-Designer entlassen
Die Williams-Krise fordert ein erstes Opfer: Nach einem ernüchternden Saisonbeginn mit dem neuen Modell FW41 muss Chef-Designer Ed Wood seinen Posten räumen, wie unser Kollege Mark Hughes von Motorsport Magazine berichtet. Es handelt sich um die erste personelle Veränderung, seit vor gut einem Jahr Paddy Lowe die technische Leitung übernommen hat, der frühere Technikdirektor von Mercedes-Benz.
Im Fahrerlager ist davon die Rede, dass die Stelle von Ed Wood bald wieder besetzt sein könnte – vom langjährigen McLaren-Technikchef Tim Goss. Goss und Lowe kennen sich aus gemeinsamen Jahren bei McLaren. Williams bestätigt, dass Wood den Rennstall verlassen habe, «aus persönlichen Gründen».
Lowe wollte mit dem FW41 von der langjährigen Denke bei Williams wegkommen, ein extrem windschlüpfiges Auto zu bauen, das verhältnismässig wenig Abtrieb aufbaute. Motorleistung war immer genug da, Mercedes sei Dank. Aber das Konzept ist bislang nicht aufgegangen.
Der Williams FW41 ist das erste Auto, das unter der Leitung des früheren Mercedes-Cheftechnikers Lowe entstanden ist. Als er vor knapp einem Jahr zu Williams kam, war der 2017er Renner längst fertig. Paddy Lowe redet um den heissen Brei nicht herum: «Das Auto liegt beim Einlenken zu wenig stabil, das ist eine erhebliche Behinderung. Ich glaube aber, dass wir grosse Fortschritte machen, wenn wir das Einlenkverhalten verbessern. Denn in anderen Phasen der Kurve macht der Wagen genau das, was wir uns von ihm erwartet haben.»
Eine Lösung der Instabilität ist nicht ganz so einfach, wie Lowe zugibt: «In der Formel 1 ist das immer ein multdimensionales Problem, will heissen – es geht nicht nur um Aerodynamik, es geht auch um die Aufhängung und die Reifen.»
Die Simulation besagt, dass reichlich Potenzial im FW41 stecken sollte. Leider konnten Lowe & Co. das bislang nicht aus dem Wagen holen.