Formel 1: Geht McLaren gegen FIA vor?

Fernando Alonso (McLaren): Die Wahrheit in Barcelona

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso in Baku

Fernando Alonso in Baku

​McLaren setzt grosse Hoffnungen auf Verbesserungen zum Spanien-GP. Fernando Alonso bleibt auf dem Teppich: «Wir müssen alles richtig machen, und die Konkurrenz muss schwächeln – nur dann rücken wir vor.»

Drei Fahrer haben in jedem der vier bisherigen Rennen 2018 Punkte geholt: WM-Leader Lewis Hamilton, Ferrari-Star Sebastian Vettel und Fernando Alonso. Der McLaren-Pilot ist in Australien Fünfter geworden, es folgten siebte Ränge in Bahrain, China und Aserbaidschan. «Wir hatten dabei auch eine tüchtige Portion Glück», weiss der 36jährige Spanier, «aber wir haben uns auch in die richtige Position gebracht, um vom Schwächeln der Konkurrenten zu profitieren.»

Damit sind wir voll beim Thema: Schwächeln der Konkurrenz. McLaren-Teamchef Eric Boullier hat angekündigt – den echten 2018er McLaren würden wir erst bei Grossen Preis von Spanien auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya erleben. Dann kommen alle Verbesserungen ans Auto, welche den McLaren podestfähig machen sollen.

Boullier spricht nicht so gerne von Erwartungen. «Mir ist lieber, man verspricht weniger und hält dafür mehr», pflegt der Franzose zu sagen.

Superstar Fernando Alonso kommt siegesberauscht vom Sportwagen-WM-Lauf in Spa-Francorchamps nach Barcelona. Der Formel-1-Champion von 2005 und 2006 hat nun an elf Wochenenden in Folge zehn Rennen vor sich, in der Formel 1 mit McLaren, in der Sportwagen-WM mit Toyota. Alonso brennt aufs Fahren, aber er stapelt tief: «In Barcelona haben alle Rennställe Verbesserungen. Vielleicht bleibt also der Abstand nach vorne gleich, oder wir verlieren sogar Boden. Wir müssen es schaffen, dass all unsere Verbesserungen auf der Piste so gut funktionieren wie wir das glauben. Und wir müssen ein wenig darauf hoffen, dass die anderen ihre neuen Teile vielleicht nicht vollständig verstehen.»

Die grössten Schwächen von McLaren: Der Wagen war bislang zu wenig windschlüpig und in der Quali zu langsam. Der schlaue Fuchs Alonso packte in den Rennen jedoch jede Gelegenheit beim Schopf und ist nach vier Rennen verblüffender WM-Sechster.

Teamchef Eric Boullier: «Wir werden an jedem der kommenden Rennwochenenden neue Teile haben. Von Barcelona an gehen wir mit dem Auto in eine neue Richtung, aber es wäre vermessen zu glauben, dass wir nun alles in Grund und Boden fahren.»

Wovon McLaren ebenfalls profitiert: Renault-Teamchef Cyril Abiteboul hat angekündigt, dass in Sachen Motor in Spanien nachgelegt wird, dazu gibt es verbesserten Kraftstoff.

Pikant dabei: McLaren liegt in der Marken-WM genau auf jenem Platz, den Renault selber gerne hätte – auf dem vierten Rang. Es steht 36:35 für McLaren.

Renault-Fahrer Carlos Sainz: «Wir dürfen mit unseren Fortschritten zufrieden sein, aber McLaren musst du immer auf der Rechnung haben. Im Qualifying haben wir sie im Griff, aber im Rennen ist der Wagen oft wie verwandelt. Wenn dieses Team in der Quali zulegt, wird McLaren ein noch härterer Brocken.»

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