Williams: Gespannt auf Feedback von Robert Kubica
Robert Kubica
Vor dem Strassenrennen von Baku herrschte auf dem WM-Punktekonto von Williams noch gähnende Leere. Das Privatteam aus Grossbritannien erlebte einen enttäuschenden Auftakt in die Saison, beim Auftakt in Australien kam nur ein Auto ins Ziel: Rookie Sergey Sirotkin schaffte nicht die ganze Renndistanz. Lance Stroll, der schon ein Jahr mehr Erfahrung hat, kreuzte die Ziellinie als Vierzehnter – wie in den darauffolgenden beiden WM-Läufen in Bahrain und China auch. Sirotkin kam dort jeweils auf Platz 15 ins Ziel.
#Beim vierten Kräftemessen des Jahres kam der junge Moskauer nicht weit: Ein Startcrash mit Force India-Pilot Sergio Pérez beendete nicht nur alle Chancen auf eine Punktefahrt in Aserbaidschan. Er bescherte dem Rookie auch eine Strafversetzung um drei Startplätze beim Europa-Auftakt in Barcelona. Williams versuchte zwar noch, die Strafe abändern zu lassen, aber die FIA-Regelhüter liessen sich nicht erweichen, an der Strafe ändert sich deshalb nichts.
Die Teamverantwortlichen dürfen sich mit der Tatsache trösten, dass Stroll in Baku die ersten WM-Punkte in diesem Jahr ergattern konnte. Der Teenager aus Kanada kreuzte die Ziellinie als Achter und sorgte damit für die ersten vier Zähler in dieser Saison. Entsprechend hoffnungsvoll blickt das Team auf das nächste Rennwochenende in Barcelona, das in dieser Woche stattfindet.
«Man sagt, dass das schnellste Auto in Barcelona auch auf den meisten anderen GP-Kursen das flotteste sein wird», weiss Paddy Lowe. «Es ist das erste Rennwochenende, an dem die Teams mit vielen Neuerungen im Gepäck ankommen, weil die ganze Logistik nun wieder mit den Lastwagen erfolgt und nicht per Luftfracht verschickt werden muss, wie in den ersten vier Rennen.» Und der Technikchef und Teilhaber des Williams-Teams verrät: «Auch wir werden ein ziemlich grosses Weiterentwicklungspaket mitbringen, wie wohl die meisten anderen Rennställe auch.»
Dieses werden nicht nur die Stammfahrer Stroll und Sirotkin ausprobieren dürfen, auch Edelreservist Robert Kubica wird die neuen Teile testen dürfen. Er darf im Renner des Russen am ersten freien Training teilnehmen. «Das wird sein erster von drei geplanten Freitagseinsätzen in diesem Jahr sein», bestätigt Lowe, der sich bereits jetzt auf das Urteil des schnellen Polen freut.
«Wir haben ein sehr umfangreiches Freitagsprogramm, das wir durchbringen müssen, und es wird sicherlich interessant sein, wie Roberts Feedback ausfallen wird.» Dass der Rookie zuschauen muss, ist für den Technikchef kein Problem: «Sergey hat auf dieser Strecke während der Vorsaisontests schon viele Runden drehen können, er wird also nicht allzu viel verpassen.»
Kubica darf auch nach dem fünften Rennwochenende der Saison noch einmal ins Steuer greifen – im Rahmen der Testfahrten, die im Anschluss an das Rennwochenende am Dienstag und Mittwoch stattfinden. «Er wird sich die Arbeit mit unserem offiziellen Nachwuchsfahrer Oliver Rowland teilen», erklärt Lowe, der gleich warnt: «Wir haben uns ein riesengrosses Testprogramm für diese beiden Tage vorgenommen, damit wir die Entwicklung des Autos vorantreiben können.»