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Überholen in der F1: Tilke verweist auf Nürburgring

Von Rob La Salle
F1-Streckenarchitekt Hermann Tilke

F1-Streckenarchitekt Hermann Tilke

Ist das Überholen auf den vom Hermann Tilke entworfenen GP-Kursen schwieriger als auf anderen Strecken? Der Streckenarchitekt lässt diesen Vorwurf nicht auf sich sitzen und führt einige Gegenbeispiele an.

Mit dem Europaauftakt der diesjährigen Formel-1-Saison steht für die Teams und Fahrer mit dem Circuit de Barcelona-Catalunya eine Strecke auf dem Programm, auf der das Überholen schwieriger als auf anderen Kursen ist. Dabei wurde die Streckenführung des katalanischen Rundkurses 2007 angepasst, um die Überholmöglichkeiten zu erhöhen. Dazu wurde zum Ende der Runde eine Schikane integriert.

Die Idee, die Geschwindigkeiten auf der knapp 1 km langen Geraden zu senken und damit die Sicherheit und die Überholchancen zu erhöhen, durfte der renommierte Streckenarchitekt Hermann Tilke umsetzen, der viele der modernen GP-Kurse selbst entworfen hat. Dazu gehören etwa die Strecken von Shanghai, Singapur, Austin und Abu Dhabi.

Nicht jeder ist ein Fan der Tilke-Strecken. Immer wieder werden Stimmen laut, die dem Deutschen vorwerfen, langweilige Pisten zu entwerfen, auf denen das Überholen noch schwieriger als auf anderen Kursen sei. Doch diesen Vorwurf will der Strecken-Designer nicht auf sich sitzen lassen.

Im Gespräch mit Racefans.net verteidigt er sich: «Das ist einfach nicht wahr. Schaut euch doch das Rennen in Shanghai in diesem Jahr an, oder den WM-Lauf von Bahrain. Was haben wir da gesehen? Überholmanöver. Und das mit diesen Autos, mit denen das Überholen wirklich schwierig ist. Auch in Austin sehen wir immer einige Überholmanöver und Rad-an-Rad-Duelle.»

Ausserdem gehöre es zum Sport dazu, auch weniger aufregende Rennen zu erleben. «Natürlich sind einige Rennen langweilig. Doch auch im Fussball gibt es langweilige Spiele. Und wenn bei uns der Schnellste in Führung liegt und dahinter ein Auto folgt, das nicht so flott ist, dann passiert auch nichts, winkt Tilke ab.

Der frühere Rennfahrer weiss, wie man die Action auf der Piste verbessern kann. Dies könne man erreichen, indem man langsame Kurven ins Layout integriert, in denen das Feld wieder zusammenrückt, erklärt er. Als Beispiel führt er die Änderungen am Nürburgring an, die er 2002 umsetzte.

«Das bringt das Feld wie ein Akkordeon wieder zusammen und funktioniert in 70 bis 80 Prozent der Fälle. Nach der ersten Runde ist das Feld wieder näher beieinander, und das schafft Überholmöglichkeiten», erklärt Tilke weiter.

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