Sebastian Vettel: «Dann sind wir mehr als blind»
Sebastian Vettel
Mercedes war in Barcelona überlegen. 20 Sekunden Vorsprung hatte Lewis Hamilton im Ziel auf seinen Teamkollegen Valtteri Bottas. Ein ganz lockerer Erfolg für die Silberpfeile, die nun offenbar wieder komplett in der Spur sind.
Ein Garant für den Sieg: Die neuen Pirelli-Reifen, die angeblich Mercedes mächtig in die Karten gespielt haben sollen. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff kann über solche Spekulationen schon gar nicht mal mehr lachen.
«Die Formel 1 ist die Paranoia schlechthin. Wir haben schon ein paar Helferlein gehabt: Pirelli hat uns natürlich geholfen. Man hat die Strecke umasphaltiert, genau wie wir es wollten. Dann haben wir den oben angerufen und gesagt, wir brauchen es etwas kühler. Der hat uns auch geholfen», so Wolff.
Sebastian Vettel wollte solche Ausreden gar nicht erst anführen. Der Heppenheimer bilanzierte ohne Umschweife mit sehr deutlichen Worten, dass Ferrari drei grundlegende Probleme habe.
«Erstens: Wir waren ganz einfach nicht schnell genug. Wenn wir das nicht erkennen, sind wir mehr als blind. Zweitens: Wir haben über das Wochenende Probleme mit den Reifen gehabt. Sie haben sich geändert, aber das war für alle gleich.»
Hinzu kommt der dritte Punkt: Die Probleme seines Teamkollegen Kimi Räikkönen, der den Motor wechseln und im Rennen dann sogar aufgeben musste. Glück für Vettel, dass die Unzuverlässigkeiten den Finnen trafen. «Wir müssen in der Lage sein, diese drei Dinge zu sehen. Wenn wir sie nicht sehen, gibt es keine Entschuldigungen», so Vettel.
Zuletzt habe man ein Auto mit einer Pace für den Sieg gehabt. «Das hatten wir diesmal nicht. Deshalb haben wir nicht gewonnen. So einfach ist das manchmal.»
Das Auto war bereit: «Wir haben bei diesem Rennen alle Updates gehabt. Vielleicht hatten andere aber mehr als wir», so Vettel: «Und vielleicht sind andere mit den Reifen beser zurechtgekommen. Aber was hilft es? Warum Ausreden finden?», fragte er: «Wichtig ist es, zu verstehen, warum wir nicht gut waren.»