Entwarnung bei Ferrari: Kimi Räikkönen-Motor okay
Kimi Räikkönen vor Max Verstappen im Spanien-GP
«Keine Leistung mehr, keine Leistung!» krächzte Kimi Räikkönen im Spanien-GP in den Funk, auf der katalanischen Rennstrecke wurde eben die 26. Runde gefahren. Mit viel Schwung den Berg hinunter schaffte es der Finne noch an die Box. Die Gründe für den Leistungsverlust waren zunächst unklar. Sebastian Vettel wurde umgehend angewiesen, seinen eigenen Motor zu schonen. Inzwischen ist klar: Es handelte sich zum Glück für Ferrari nicht um einen gravierenden Motorschaden. Vielmehr sieht es gemäss meines Kollegen Franco Nugnes von der italienischen motorsport.com eher nach einem Elektrikproblem aus, das dazu führte, dass die linke Seite des 1,6-Liter-V6-Turbomotors den Dienst einstellte.
Weitere Analysen folgen, aber mit grosser Wahrscheinlichkeit kann Räikkönen diesen Motor am nächsten GP-Wochenende von Monte Carlo wieder nutzen. Das ist auch bitter notwendig, denn nach einem Problem am Freitag hatte der Ferrari des Weltmeisters von 2007 mit neuen Motorteilen ausgerüstet werden müssen – Verbrennungsmotor, Turbolader, eletrischer Generator am Lader (MGU-H). Damit fällt der 20fache GP-Sieger aus dem geplanten Einsatzrhythmus in Sachen neuer Teile. An sich hätte der erste Motor bis nach dem Monaco-GP halten müssen, für Kanada plant Ferrari die Einführung der jüngsten Evo-Stufe. In diesen Genuss wird jetzt nur Sebastian Vettel kommen, nicht aber Kimi Räikkönen.
Der Hintergrund für den Schaden am Freitag ist undurchsichtig: Die Techniker stellten einen Ventildefekt fest, aber sie glauben, dass das kaputte Ventil nicht Auslöser des kaputten Motors war, sondern eher die Folge einer anderen Ursache.
Kimi hat jetzt in fünf Rennen zwei Mal nicht punkten können: In Bahrain parkte er seinen Wagen nach dem Boxenunfall, der zum Beinbruch des Mechanikers Francesco Cigarini führte; in Spanien nun ein Nuller wegen des Elektrikdefekts. In der WM liegt Kimi auf dem vierten Zwischenrang, dank dritter Ränge in Melbourne und Shanghai sowie Platz 2 in Baku. Der Rückstand ist beträchtlich – es steht 48:78 für den Deutschen.