GP-Roulette Monaco: Auf welche Zahl setzen Sie?
So fuhr Valtteri Bottas 2016 in Monaco
Viele Spieler im Casino von Monaco und die schnellsten Herren der Welt eint eines: Sie haben einen Hang zu Zahlen. Viele werden im Qualifying auf dem Circuit de Monaco im Einsatz zu sehen sein, andere werden Sie nur im Casino finden – etwa die 0 oder die 13.
Kein Fahrer will als Null gelten, aber es gab wirklich Piloten, die mit der 0 gefahren sind. Bei Williams wurde Ende 1992 Weltmeister Nigel Mansell durch Alain Prost ersetzt. Üblicherweise erhält der Weltmeister für die folgende Saison die Nummer 1, sein Stallgefährte die Nummer 2. Ohne Champion gab der Autoverband Williams für die Saison 1993 die 0 (Damon Hill) und die 2 (Alain Prost). Für 1994 passierte das Gleiche: Prost ging in Rente, Senna kam ins Team, worauf Hill wieder die 0 erhielt und Senna die 2. Es war aber nicht das erste Mal, dass ein Pilot in der Formel-1-WM mit der 0 in ein Rennen ging: Diese Zahl trug in Silverstone 1973 schon der dritte McLaren-Fahrer Jody Scheckter.
Mit der Unglückszahl 13 versuchten sich in der Formel-1-WM nur drei Fahrer: Der Mexikaner Moisés Solana (1963 beim Heimrennen in Mexico-City, Ausfall) und die Renn-Amazone Divina Galica (beim britischen Grand Prix 1976, nicht qualifiziert). Bis der Venezoloaner Pastor Maldonado fand, man müsse die 13 entmotten – der damalige Lotus-Fahrer trat ab 2014 damit an. Übrigens ist die 13 nicht in allen Ländern ein Unglücks-Bote. In Italien beispielsweise trifft das eher auf die 17 zu, worauf einige Piloten aus diesem Land die ihnen zugeteilte Nummer mit ihrem Stallgefährten wechselten.
Formel-1-Champion Lewis Hamilton verzichtet seit Jahren auf die Startnummer 1 des Weltmeisters. «Es gibt einige Leute, die es ganz gerne sehen würden, wenn ich wieder mit der 1 fahren würde. Aber ich habe nicht vor, etwas an meinem Vorgehen zu ändern. Die 44 ist für mich etwas ganz Persönliches, und jeder hat seine Glückszahl. Die 1 ist nun mal nicht mein Ding. Eine ganze Reihe anderer Fahrer ist früher damit auf der Bahn gewesen, aber die 44 gehört ganz mir alleine.»
1: verwaist
Nummer des Weltmeisters, 2018 nicht zu sehen, weil Lewis Hamilton weiter mit der 44 fährt.
2: Stoffel Vandoorne
Der junge Belgier Stoffel Vandoorne hat zwar sein Formel-1-Debüt in Bahrain 2016 mit der Nummer 47 bestritten (als er 2016 für den verletzten Fernando Alonso einsprang), für sein Stammcockpit bei McLaren hat er hingegen die 2 gewählt – weil er mit dieser Nummer 2010 seine erste Rennwagensaison bestritten hat, im Formel-4-Eurocup. Es hat auch eine Rolle gespielt, dass Alain Prost drei seiner vier WM-Titel mit der 2 herausgefahren hat.
3: Daniel Ricciardo
Daniel Ricciardo kam gleich aus zwei Gründen auf die 3: «Das war meine erste Startnummer im Kartsport», sagt der Australier, «zudem fand ich NASCAR-Star Dale Earnhardt immer toll, und der fuhr auch mit der 3.» Die Zahl passte: 2014 eroberte Ricciardo seine ersten GP-Siege, nämlich drei! Und er wurde WM-Dritter, so wie auch 2016.
5: Sebastian Vettel
Bevor Sebastian Vettel jahrelang mit der 1 des Weltmeisters ausrückte, stand bei Red Bull Racing die 5 auf seinem Renngefährt, so wie fast zehn Jahre zuvor auf dem Kart. Also kehrte der Heppenheimer zu dieser Nummer zurück, als er zu Ferrari ging.
7: Kimi Räikkönen
Kimi Räikkönen gefiel einfach die 7, mit welcher er 2013 bei Lotus ausrückte. Mit Coolness und allfälligen Wortspielen mit 007 hat die Wahl nichts zu tun, selbst wenn James Bond und «Iceman» eine gemeinsame Schwäche für Vodka nachgesagt wird.
8: Romain Grosjean
Romain Grosjean meint: «Meine Frau wurde an einem 8. geboren, wir gingen ab 2008 miteinander aus, mein Sohn ist für uns das Achte Weltwunder, und ich trug die 8 in meiner bislang besten Saison, 2013.»
9: Marcus Ericsson
Marcus Ericsson wählte die 9, weil ihm diese Zahl einfach gefällt. Eine besondere Geschichte dazu gibt es gemäss des Schweden nicht.
10: Pierre Gasly
Der Franzose aus der GP-Stadt Rouen fährt mit der 10, weil er 2013 mit dieser Nummer den Zweiliter-Formel Renault-Eurocup gewann.
11: Sergio Pérez
Auch auf dem Kart von Sergio Pérez stand einst schon die Nummer, die er heute auf seinem Formel-1-Renner trägt, die 11, «und ich mag diese Zahl so sehr, dass ich sie sogar eine Weile in meiner Email-Adresse aufführte», erzählt der Mexikaner.
14: Fernando Alonso
Ein weiterer Fahrer, der auf eine alte Kartnummer zurückgreift, ist Fernando Alonso: «Wenn du an einem 14. Juli im Alter von 14 den Kart-WM-Titel holst, und auf dem Kart steht die 14, dann musst du nicht mehr lange nach einer Glückszahl suchen.»
16: Charles Leclerc
Der Monegasse sagt: «Eigentlich wollte ich die 7, aber die ist von Kimi Räikkönen besetzt. Auch die 10 hätte mir gefallen, aber da ist mir Pierre Gasly zuvorgekommen. Schliesslich wählte ich die 16, weil ich an einem 16. zur Welt gekommen bin und mit nichts Besseres eingefallen ist. Zudem gefällt mir die Symbolik – 1 und 6, das ergibt die 7, meine Lieblingszahl.»
18: Lance Stroll
Lance Stroll fährt nicht mit der 18, weil er als 18-Jähriger in Australien 2017 sein GP-Debüt gegeben hat. Sondern deshalb, weil er mit dieser Nummer erfolgreich in der italienischen Formel 4 und in der neuseeländischen Formel Toyota unterwegs war.
20: Kevin Magnussen
Der Däne Kevin Magnussen hat sich für die 20 entschieden, weil er mit dieser Nummer 2013 zum Meistertitel in der Formel Renault 3.5 fuhr.
27: Nico Hülkenberg
Nico Hülkenberg findet: «Die 27 ist einfach cool.» Und ob – noch heute verbinden Ferraristi sie mit dem unvergessenen Gilles Villeneuve oder mit dem französischen Lenkradvirtuosen Jean Alesi. Ach ja, und Champions wie Senna, Prost, Mansell und Jones sind auch mit der 27 gefahren.
28: Brendon Hartley
Auch der Neuseeländer Brendon Hartley trug seine heutige Formel-1-Startnummer, die 28, schon im Kartsport, da war er ein sechsjähriger Knirps. Es gibt aber noch eine andere Bedeutung: Seine Initialen sind BH, B ist der zweite Buchstabe des Alphabets, H der achte, also 28.
31: Esteban Ocon
Esteban Ocon fährt mit der 31, weil er damit 2007 im Kartsport seinen ersten Meistertitel gewinnen konnte. Da war der Franzose elf Jahre alt.
33: Max Verstappen
Max Verstappen wollte unbedingt mit der Startnummer 33 in der Formel 1 antreten. «Schon als kleiner Junge war ich mit dieser Nummer unterwegs. Deshalb dachte ich, es wäre nett, sie auch in der Formel 1 zu behalten.» Als Beweisfotos gibt es Bilder von Verstappen im Kinderroller.
35: Sergey Sirotkin
Der Russe schaute sich an, welche Nummern noch erhältlich sind und entschied sich dann für die 35, weil sie ihm gefällt.
44: Lewis Hamilton
Mit der 44 gewann Lewis Hamilton 1995 die Juniorenklasse der Britischen Kartmeisterschaft. «Die 44 hat mir seither immer Glück gebracht», sagt der Engländer.
55: Carlos Sainz
Carlos Sainz hat ein wenig wie Valtteri Bottas gedacht: mit der 55 lässt es sich wunderbar spielen – Carlo55ainz lässt grüssen. Der Madrilene sagt: «Eigentlich wollte ich die 5, weil ich mit dieser Nummer immer viel Erfolg gehabt habe. Aber Sebastian Vettel hat sich diese Zahl bereits reservieren lassen. Also habe ich mich für die 55 entschieden.»
77: Valtteri Bottas
Valtteri Bottas fand es cool, dass die 77 so gut zu seinem Namen passt und er sich auf diese Weise Val77eri und Bo77as nennen kann. Witzig auch, dass die beiden Finnen im Feld (Bottas und Räikkönen) sich für die gleiche Zahl begeistern, denn Kimi trägt bekanntlich die 7.