Pierre Gasly (Toro Rosso): Neuer Honda-Motor – Strafe
Pierre Gasly im Toro Rosso-Honda
Pierre Gasly war sichtlich geknickt. Im dritten freien Training zum Kanada-GP waren am verbesserten Honda-Motor des Franzosen Unregelmässigkeiten aufgetaucht. Die japanischen Techniker erkannten verdächtige Signale beim Betrieb des elektrischen Generators am Turbolader, der so genannten MGU-H. Daraufhin wurde aus Sicherheitsgründen für die Quali der Motor gewechselt. Honda baute einen Motor der alten Spezifikation ein, die bis einschliesslich Monaco verwendet war.
Gasly musste in der Montreal-Quali mit weniger Leistung auskommen und schied auf Rang 16 im ersten Abschlusstrainingssegment aus.
In der Nacht auf Sonntag glühten die Drähte zwischen Montreal, England (Aussenstelle von Honda) und dem Hauptwerk in Japan. Die Honda-Spezialisten kamen zum Schluss: Das Risiko kann eingegangen werden, Gasly doch mit der jüngsten Ausbaustufe des Motors ins Rennen zu schicken, allerdings nicht mit exakt jenem Motor, den der 22-Jährige in den ersten drei Trainings verwendet hatte.
Daher die Entscheidung: Gasly erhält erneut einen Motor, dieses Mal der neuen Spezifikation, und dieses Mal setzt es daher eine Strafe. Der Sensations-Vierte von Bahrain muss daher zum Grossen Preis von Kanada von hinten starten, vielleicht lässt ihn Toro Rosso auch aus der Boxengasse losfahren.
Gasly ist erleichtert: «Jeder weiss, wie wichtig Power auf einer Strecke wie Montreal ist. Honda hat mit dem neuen Motor einen schönen Schritt nach vorne gemacht. Ich bin froh, dass ich fürs Rennen wieder die neue Ausbaustufe habe.»
Der junge Mann aus der GP-Stadt Rouen weiss: «Das Rennen wird ein hartes Stück Arbeit. Aber in Kanada kann immer alles passieren. Es ist sehr leicht, hier einen Fehler zu machen. Also gibt es durchaus noch Gelegenheiten.
Das hat vor einem Jahr auch Williams-Fahrer Lance Stroll bewiesen. Der fuhr von Startplatz 17 zum neunten Platz. Dann muss es für Gasly auch möglich sein, von ganz hinten in die Top-Ten zu brausen.