Vettel: 1. Kanada-Pole für Ferrari seit Schumacher!
Bärenstarke Leistung von Sebastian Vettel
Da mussten selbst wir ein wenig nachdenken: Ein Ferrari auf Pole-Position für den Grand Prix von Kanada, das hat es tatsächlich seit unfassbaren 17 Jahren oder Michael Schumacher 2001 nicht mehr gegeben! Sebastian Vettel radierte die Durststrecke mit einer tollen Runde aus – 54. Formel-1-Pole für den Heppenheimer, seine vierte in Montreal (nach 2011, 2012 und 2013), seine vierte in dieser Saison (nach Bahrain, China und Aserbaidschan).
Klar ist Vettel happy: «Am Freitag war ich mit der Fahrzeugbalance überhaupt nicht zufrieden, ich fand überhaupt nicht den notwendigen Rhythmus. Wir hatten ein Problem mit der Lenkung, ich habe auch die Mauer gestreift. Heute aber erwachte mein Auto zum Leben, von der ersten Runde an hat sich das Auto viel besser angefühlt, und ich bin offenbar auch auf dem richtigen Fuss aufgestanden!»
«Während des Trainings ist der Wagen immer besser geworden. Ich hatte einen kleinen Fehler während der letzten Runde, da war ich mir im Auto auf einmal nicht mehr sicher – hat das nun gereicht? Dann erhielt ich den Funkspruch: „Pole-Position!“ Ich spürte eine riesige Erleichterung.»
«Ich fahre unheimlich gerne hier, aber der Freitag war einfach etwas vermurkst. Es ist ein Vergnügen, hier zu fahren, weil wir so viele Ferrari-Fans hier haben. Besonders die Haarnadel ist schon sehr cool – du hast die ganzen Fans, die die zujubeln. Da winken wir auch gerne mal zurück.»
«Die Pole ist für Ferrari etwas ganz Besonderes. Nicht nur, weil es so lange gedauert hat, bis hier wieder ein Ferrari auf Pole steht. Auch wegen Gilles Villeneuve. Diese Strecke trägt seinen Namen, der kanadische Rennsport ist ganz eng mit diesem Namen verbunden. Wir haben viele Leute auf den Tribünen, die den legendären Ferrari-Fahrer nicht vergessen haben, einige haben ihn wohl auch noch fahren gesehen. Sein Charisma lebt, viele Menschen sind wegen Villeneuve der Formel 1 verfallen, wir verdanken ihm viel.»
Zwischendurch, in Quali 2, geriet Vettel in den Feierabendverkehr von Montreal: «Da waren auf einmal drei Autos, die mit 100 Sachen herumgondeln, und ich komme da mit 330 Sachen daher. Ich musste abbrechen, es gab keine Chance, im Slalom da durchzustechen. Ich verstehe ja, dass die versuchen, eine Lücke zu finden, aber das war schon ein wenig extrem.»
Zum Rennen meint Sebastian Vettel: «Ferrari und Mercedes werden mit den ultraweichen Pirelli losfahren, die Reifenwahl von Red Bull Racing hat mich ein wenig erstaunt. Wir stehen nicht aus Zufall auf der Pole. Wir haben ein bärenstarkes Rennauto. Aber im Renntrimm liegen die drei besten GP-Autos dicht beisammen.»