Sebastian Vettel (Ferrari): «So bin ich kein Favorit»
Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg
Sebastian Vettel hat vor ein paar Jahren sehr schön festgehalten: «Die Zeitenliste eines Freitagtrainings zu deuten, das ist zu einem gehörigen Teil Kaffeesatzleserei. Die Teams verfolgen unterschiedliche Programme, die Autos sind viel zu selten in der gleichen Konfiguration unterwegs. Was wirklich Sache ist, das zeigt sich erst im Qualifying.»
Damit hat der vierfache Weltmeister zusammengefasst, was wir an diesem sonnigen Freitag in Montreal erlebt haben: Max Verstappen mit Red Bull Racing zwei Mal Schnellster, Lewis Hamilton nur auf Rang 4, Sebastian Vettel nicht der schnellste Ferrari-Fahrer – wenn dass alles in der Quali und im Rennen so bleibt, dann fressen ich glatt einen Besen!
Vettel nach den ersten beiden freien Trainings: «Ich bin mit der Fahrzeugbalance noch nicht zufrieden, da haben wir Arbeit vor uns. Wir sind recht spät auf die Bahn gegangen, ich habe nicht alle Antworten erhalten.»
Um genau zu sein, liess der 49fache GP-Sieger die Abstimmung seines Ferrari so umbauen, dass er einen erheblichen Teil des zweiten freien Trainings verpasste.
Vettel vertieft: «Ich brauche mehr Zeit, um alles auf die Reihe zu bekommen. Dann werden wir einen grossen Schritt nach vorne machen, da bin ich mir ganz sicher. Wir haben Einiges versucht, nicht alles davon hat geklappt, ich selber fühle mich nicht perfekt im Montreal-Rhythmus. Gemessen an der Leistung heute bin ich keiner der Favoriten, Kimi hat sich im Wagen erheblich wohler gefühlt. Uns fehlen noch ein paar Runden, aber wir können uns steigern.»
Und was mit dem verbesserten Ferrari-Motor? Vettel: «Am Freitag merkt man davon noch nicht so viel. Aber was das Triebwerk anging, lief alles nach Plan.»
«Ob die Pole realistisch ist? Ich weiss es nicht – ich hoffe, ja!»