Cyril Abiteboul: Renault-Warnung an Red Bull Racing
Christian Horner (Red Bull Racing) mit Renault-Berater Alain Prost und Renault-Teamchef Cyril Abiteboul
Am Wochenende des Grossen Preises von Österreich (1. Juli) wird Red Bull Racing verkünden, wer ab 2019 Motorpartner der vierfachen Weltmeister wird. Die Tendenz aus Montreal: Der Partner wird Honda heissen. Auch Renault-Teamchef Cyril Abiteboul spürt, dass die Liebe von RBR erkaltet.
Jüngste Äusserungen des 40jährigen Parisers in Kanada zeugen von leiser Verzweiflung. «Ich verstehe, was Red Bull Racing macht», sagt Abiteboul vor laufender Kamera der britischen Sky. «Sie schauen sich die technische und kommerzielle Seite gut an, denn natürlich besteht ein Unterschied darin, Kunde und Partner von Renault zu sein oder mit Honda ein Werks-Rennstall zu werden. Aber Red Bull Racing hat eine Chance, mit uns Weltmeister zu werden. Das kann ich von Honda nicht behaupten.»
«Mit dem Material, das Red Bull Racing jetzt einsetzt, mit all den aufgegleisten Verbesserungen, mit diesem ganz offensichlich hervorragenden Auto, vielleicht dem besten Wagen im Feld, kann RBR innerhalb der nächsten zwei Jahre wieder Weltmeister werden.»
«Das ist eine komplizierte Entscheidung – für sie und auch für uns. Aber bei mir spielen auch die Emotionen eine Rolle. Wir haben uns nun zwölf Jahre lang mit Christian Horner und Helmut Marko durch dick und dünn gekämpft, ich will das nicht verlieren.»
«Auch wenn wir unser Werks-Team weiter aufbauen, so ist es für uns von Interesse, mit Red Bull Racing eine Messlatte zu behalten. Sie zeigen uns, woran wir beim eigenen Team arbeiten müssen. Red Bull Racing hat bewiesen: Renault kann Rennen gewinnen, unter ganz normalen Bedingungen. Das ist ein gutes Zeichen für uns.»
Was Abiteboul nicht sagt: Wenn sich Red Bull Racing als Kunde verabschiedet, fehlen rund 20 Millionen Euro in der Kasse. Das tut weh. Bei RBR ist es umgekehrt: Die Motoren von Honda gäbe es umsonst, samt technischer und finanzieller Hilfe von Honda obendrein.