Pierre Gasly (Toro Rosso): «Honda murkst nicht herum»
Pierre Gasly im Toro Rosso-Honda
Honda hat zum Kanada-GP einen komplett neuen Verbrennungsmotor gebracht. Damit wollen die Japaner in Sachen Leistung auf Augenhöhe mit Renault kommen. Gegen aussen üben sich die Honda-Techniker in Zurückhaltung: Grossspuriges Auftreten ist nicht die typisch japanische Art. Selbst wenn Honda-Rennchef Masashi Yamamoto im Winter keck sagte: «Wenn unser Motor so standfest und kraftvoll wird wie erhofft, dann sind mittelfristig Podestplätze nicht ausgeschlossen.»
Viele halten das für ein wenig ehrzeizig. Aber Toro-Rosso-Fahrer Pierre Gasly glaubt fest an Honda. «In Sachen Hingabe bin ich von Honda wahnsinnig beeindruckt», sagt der 22jährige Franzose, der in diesem Jahr mit Rang 4 in Bahrain und Platz 7 in Monte Carlo zwei Ausrufzeichen setzen konnte. Gasly weiter: «Honda murkst nicht herum. Ich habe in meiner ganzen Karriere keine Menschen erlebt, die sich mehr reinhängen. Ich war auch beeindruckt davon, wie die Japaner nach dem missglückten Abenteuer mit McLaren sagten – wir bleiben hier, jetzt erst recht!»
«Ich spüre bei Honda einen tiefen Willen, es allen zu zeigen. Die Japaner wollen beweisen, dass sie das Know-how besitzen, um einen absoluten Spitzenmotor zu bauen. Als ich ein Jahr lang in Japan Superformula fuhr, war ich von der Einstellung bei Honda bereits schwer beeindruckt.»
«Wo uns der verbesserte Motor in Montreal hinbringt, kann ich noch nicht sagen. Ich bin in den letzten Jahren ein wenig vorsichtig geworden, was Fortschritte mit Triebwerken angeht. So oft haben wir uns bei Red Bull Racing einen Evo-Schritt erhofft, und dann liess sich das auf der Rennstrecke nicht wie gewünscht umsetzen.»
«Generell lag Honda bislang hinter Renault. Ich gehe davon aus, dass wir mit der Kanada-Evostufe mindestens auf das Niveau von Renault kommen.»