Esteban Ocon: Dank Mercedes 2019 im Renault?
Esteban Ocon
Der Fahrermarkt ist umnebelter denn je. Sollte der millionenschwere Lawrence Stroll mit einer Gruppe von Geschäftsleuten tatsächlich Force India übernehmen, dann wäre ein Fahrer gesetzt – sein Sohn Lance Stroll. Doch was wird aus Sergio Pérez und Esteban Ocon? Der Mexikaner steht auf der Wunschliste von Haas. Denn er kann, wozu Romain Grosjean in dieser Saison nicht fähig zu sein scheint: einen Rennwagen regelmässig ins Ziel bringen. Der 21jährige Esteban Ocon wiederum steht bei Renault-Teamchef Cyril Abiteboul in der Gunst weit oben.
Ocon bleibt vertraglich an Mercedes gebunden und ist Force India lediglich ausgeliehen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff sähe ihn nicht ungern in einem Renault. Die Logik des Wieners: In einem aufstrebenden Werksrennstall wie Renault könnte der GP3-Meister von 2015 mehr lernen als beim stagnierenden Force India. Wolff liess sich zur Situation von Ocon am Hockenheimring nicht auf die Äste hinaus: «Wir wissen noch nicht, was passiert. Die Situation ist kompliziert.»
Force-India-Geschäftsleiter Otmar Szafnauer: «Wir geben über die vertraglichen Details unserer Piloten grundsätzlich keine Auskunft. Aber wir müssten ihn freilassen, es ist unsere Entscheidung. Wenn die Umstände für uns von Vorteil wären, kann ich mir das vorstellen.» In der Branche heisst es: Ocon kann nur zu einem Rennstall ablösesummenfrei wechseln – nämlich zu Mercedes. Anders gesagt: Will Renault zugreifen, dann müssen sie auch in die Tasche greifen. Szafnauer gibt zu: «Wenn Renault Geld in die Hand nehmen will, lassen wir mit uns reden.»
Also Ocon an die Seite von Nico Hülkenberg bei Renault – was würde dann aus Carlos Sainz? Der Weg zu Red Bull Racing ist durch Max Verstappen und Daniel Ricciardo versperrt. Abiteboul in Hockenheim: «Die Entscheidung um Ricciardo hält alles auf. Sobald sein Vertrag unterzeichnet ist, wir das Bild klarer. Verschiedene Fahrer haben ihr Interesse gezeigt, bei uns ins Auto zu steigen. Wir haben verschiedene Möglichkeiten. Carlos würde für Hingabe und Stabilität stehen, für Teamgeist und Speed. Wir müssen das Beste für Renault entscheiden und zwar nicht nur im Hinblick auf 2019, sondern auch auf die Jahre darüber hinaus.»
Was würde aus Sainz, sollte für ihn bei Renault auch kein Platz sein? McLaren-Direktor Zak Brown: «Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir mit zwei Piloten aus dem gleichen Land fahren.» Also mit Fernando Alonso und Carlos Sainz.