Pascal Picci (Sauber): «Kein Verkauf an Alfa Romeo»
Peter Sauber (links), Charles Leclerc und Pascal Picci in Spanien
Eine der schönen Geschichten dieser Formel-1-WM: Sauber hat sich vom letzten WM-Platz freigearbeitet. Die rote Laterne im GP-Sport trägt derzeit Williams. Mit Ferrari-Juwel Charles Leclerc am Steuer taucht der weisse Sauber-Renner im öfter im vorderen Mittelfeld auf. Die jüngsten Motoverbesserungen von Ferrari haben die Schweizer weiter beflügelt.
Beflügelt ist auch Pascal Picci. Der Italiener hat als Vorsitzender der Sauber-Holding viel vor. Und der 60-Jährige wagt eine vollmundige Ansage: «Dies ist der erste Rennwagen, der unter neuer Führung entstanden ist. Wir haben ein grossartiges Konzept, und ihr werdet mehr und mehr Verbesserungen sehen. Unser Ehrgeiz gibt das Ziel vor: Wir wollen im kommenden Jahr ein Wörtchen um Rang 4 des Konstrukteurs-Pokals mitreden. Ich weiss, das klingt ein wenig übertrieben, und Teamchef Fred Vasseur sagt mir das Gleiche. Aber wenn du nicht träumst, dann erreichst du auch nichts.»
Picci bezeichnet das letztjährige Vorgehen der damaligen Teamchefin Monisha Kaltenborn als «katastrophal. Es war ein schlimmer Fehler, auf einen Vorjahresmotor zu setzen. Zudem konnten wir aufgrund mangelnder Zeit kaum etwas entwickeln. 2018 fahren wir mit einem aktuellen Triebwerk, und alle können sehen, was das wert ist.»
Immer wieder ist davon die Rede gewesen, dass sich die Besitzerverhältnisse bei Sauber erneut ändern könnten. Aus Italien war etwa zu hören, dass Alfa Romeo den kompletten Rennstall einverleibe.
Pascal Picci bestreitet solche Pläne: «Wir haben grosses Potenzial, aber wir wollen ein unabhängiges Team bleiben, mit unserem eigenen Geschäftsmodell. Alfa Romeo hat keine Anteile am Team und auch keinen Einfluss. Wir haben lediglich die gleichen Interessen. Nein, die heutigen Besitzer von Sauber denken langfristig und wollen auf viele Jahre hinaus diesem Team verbunden bleiben.»