Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Nico Rosberg über Hamilton: Seltsame Körpersprache

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg mit der Siegertrophäe von Hockenheim

Nico Rosberg mit der Siegertrophäe von Hockenheim

​Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg wundert sich in Hockenheim über seinen langjährigen Mercedes-Stallgefährten Lewis Hamilton: «Ich sehe bei Lewis eine Körpersprache, die für mich völlig neu ist.»

Der grosse Verlierer des Abschlusstrainings zum Hockenheim-GP: Lewis Hamilton. Hydraulik-Leck im Silberpfeil, daher keine Servo-Lenkung, in der Folge ein wilder Ritt über den Randstein in der ersten Kurve, Aus im zweiten Quali-Segment. Danach kniete sich der Engländer neben seinen Wagen, als würde er trauern oder beten. Ich sprach den vierfachen Champion am Samstagabend in seiner Medienrunde darauf an. Er antwortete: «Das ist nicht leicht zu beschreiben. Wenn du Rennautos fährst, dann sitzt du nicht bequem wie wir nun. Du befindest dich in einem Geschoss, und ebenso schnell schiessen dir tausend Gedanken durch den Kopf. Ich hatte eben ein Auto hundert Meter weit geschoben, ich musste auch wieder zu Atem kommen. Ich musste mir auch darüber klarwerden, was eben passiert werden, und ich musste das akzeptieren.»

Einer, der sich über diese Szenen ebenfalls gewundert hat, ist Nico Rosberg. Der 33jährige Wiesbadener weiss genau, wie Lewis tickt, er ist jahrelang an der Seite des Engländers gefahren. 2016 hat er ihn nach einem erbitterten Duell bezwungen und ist Weltmeister geworden. Nico meint: «Ich sehe bei Lewis eine Körpersprache, die für mich völlig neu ist. Das macht mir Sorgen. Schon in Silverstone habe ich das bemerkt. Vielleicht trifft es das Wort „Unglaube“ am besten. Das habe ich bei ihm noch nie zuvor erlebt.»

«Der Ausfall im Qualifying ist ein enormer Rückschlag. Denn Vettels Ferrari fliegt ihm förmlich davon. Sebastian ist für mich jetzt Favorit auf den Titel. Lewis muss sich aus dem Mittelfeld freikämpfen. Das wird eine ganz schwierige Aufgabe für ihn im Rennen.»

«Als Lewis in der ersten Kurve auf den Randstein hinausfuhr, sah das für mich auf den ersten Blick wie ein Fahrfehler aus. Ich dachte sogar, dass hier bestimmt das Getriebe beschädigt worden ist.»

Lewis Hamilton hat später erklärt: «Die Leute zogen die falschen Schlüsse. Die Fans sahen mich am Ausgang von Kurve 1 über die Randsteine rattern, und es lag auf der Hand zu denken – das hat den Defekt ausgelöst. In Wahrheit war es umgekehrt. Du brauchst dort immer die volle Breite der Randsteine, das habe ich auch jetzt getan, aber dann versagte die Servolenkung, der Wagen zog nach rechts, ich zerrte am Lenker, um nicht die Kontrolle zu verlieren, dann kam die Hoppelei, die alle gesehen haben. Ich dachte sogar zunächst, ich hätte einen Platten oder einen Aufhängungsschaden.»

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