Valtteri Bottas, Mercedes: Grimmige Drohung an Vettel
Valtteri Bottas
Sebastian Vettel wetzte mit seinem Ferrari in 1:11,212 min um den Hockenheimring: Pole-Position zum Grossen Preis von Deutschland. Die Menge tobte. Auf Startplatz 2: Valtteri Bottas im Silberpfeil, der 28jährige Finne erreichte 1:11,416 min. Typisch Bottas, dass er anschliessend keine Ausreden suchte. «Der Grund, wieso wir hier nicht auf Pole stehen? Weil dieser Vettel einfach zu schnell gefahren ist! Ferrari ist einfach besser. Auch wenn ich meine Runde nochmals fahren könnte – ich hätte Sebastian nicht geschlagen.»
Bottas weiss: «Der Start wird vorgeben, wie sich das Rennen entwickelt. Es war ein hartes Stück Arbeit, um die Pole zu kämpfen, ich erwarte gleich harte Arbeit fürs Rennen.»
«Mein Auto war gut, ich wüsste nicht, worüber ich mich beklagen müsste. Wenn du auf deine Trainingsrunde zurückblickst, dann gibt es immer die eine oder andere Stelle, von der du weisst – hier hätte ich es besser machen können. Aber man muss auch ehrlich sein mit sich selber. Für die Pole hätte es einfach nicht gereicht.»
Bottas ist am Sonntag der Atlas der Formel 1: Hockenheim ist nicht nur das Heimrennen von Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg, es ist auch der Heim-GP von Mercedes-Benz, und mit Lewis Hamilton auf Startplatz 14 liegt es nun an Valtteri, die Last des ganzen Konzerns auf den Schultern zu tragen.
Der Finne meint: «Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst, wie wichtig dieses Rennen für den Daimler-Konzern ist. Wer mich kennt, der weiss – ich werde alles geben, um das bestmögliche Ergebnis herauszufahren. Ich werde keine Sekunde nachlassen.»
Wenn Bottas das so sagt, das Gesicht noch wetterleuchtend von der Anspannung einer Qualifikation, die Augen blitzend, dann klingt das bei allem Sanftmut seiner Stimme wie eine grimmige Drohung.
Bottas vertieft: «Wir haben in der Formel 1 so viele verrückte Rennen erlebt, da kann grundsätzlich alles passieren. Ich würde auch Lewis Hamilton nicht abschreiben. Er kann von da hinten weit vorstossen.»