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Grand Prix Miami 2020: New York-Blamage als Warnung

Von Mathias Brunner
​Bald wird bekannt – es wird 2019 keinen Formel-1-WM-Lauf in Miami geben. Die neue Sportführung will eine Blamage wie damals beim geplanten Grand Prix gegenüber von New York verhindern.

Vor kurzem ist durchgesickert: Ein Ausschuss der Stadtregierung von Miami wird sich erst im September – nach den Sommerferien – mit den Plänen für einen Formel-1-WM-Lauf in Miami befassen. Das ist zu spät, um das Rennen für Oktober 2019 einzuplanen. In Hockenheim ist aus Kreisen der Formel-1-Führung zu vernehmen: Miami ist auf Eis gelegt, der Grand Prix in der US-amerikanischen Metropole wird im Oktober 2020 ausgetragen. (Grands Prix gab es in Miami bereits für Sportwagen und IndyCars, aber nicht für die Formel 1.)

Gegen das geplante Rennen hat sich erheblicher Widerstand gebildet. Die Stadt nimmt die Bedenken der Bürger ernst und will ihre Hausaufgaben gründlich machen. Gleichzeitig ist der Miami-GP für die Formel-1-Führung um Liberty Media ein Prestigeprojekt: Der erste WM-Lauf, den die Amerikaner selber aushandeln, nach der Ära Bernie Ecclestone. Liberty Media kann sich eine Blamage wie jene von Bernie Ecclestone mit New York nicht leisten.

Jahrelang hatte Formel-1-Promoter Ecclestone versucht, einen WM-Lauf in der berühmesten Stadt der Welt zu organisieren, in New York. Er biss auf Granit. Ein «Grand Prix of America» mit der Skyline von Manhattan im Hintergrund tauchte zwei Jahre lang in provisorischen Formel-1-WM-Kalendern auf, aber immer und immer wieder musste das geplante Rennen verschoben werden – weil die Finanzierung nicht zustande kam.

Im August 2013 sagte Ecclestone: «Sie haben einen gültigen Vertrag. Wenn sie die Bedingungen erfüllen, dann fahren wir auch. Wir wollen diesen Grand Prix. Wir haben lange genug daran herumgemacht, wir sind genügend Kompromisse eingegangen. Wir haben ihnen sogar zehn Millionen überwiesen, um einige Löcher zu stopfen und alle Türen offenzuhalten. Es ist uns ernst mit diesem Rennen.»

Ein Grand Prix auf dem «Port Imperial Street Course» von New Jersey, offiziell «Grand Prix of America», doch bei allen nur New-York-GP genannt, tauchte 2013 und 2014 im WM-Programm auf. Ein Rennen haben wir nie zu sehen bekommt, so sehr sich der amerikanische Geschäftsmann Leo Hindery jr. auch um die Finanzierung bemühte.

Formel-1-CEO Chase Carey: «Wir wollen Amerika zu einem richtig grossen Markt der Formel 1 entwickeln. Die Formel 1 ist eine Premium-Marke, und damit musst du in die grossen Städte – also Los Angeles, New York oder Miami.»

Miami ist von all diesen Plänen am weitesten gediehen, Pläne für Las Vegas liegen pfannenfertig in der Schublade, New York ist von Liberty Media nicht vergessen worden.

Was in Miami hingegen schon 2019 stattfinden wird: Ein Fan-Fest, in der Woche vor dem Grossen Preis der USA in Austin/Texas (21. Oktober).

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