Toto Wolff (Mercedes): «Absolut kein Raum für Fehler»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff weiss: Noch ist nichts entschieden
Nach dem zwölften Formel-1-Saisonlauf auf dem Hungaroring hat sich der GP-Zirkus in die wohlverdiente Sommerpause verabschiedet. Und während die Fahrerlager-Dauergäste ihre Batterien aufladen, bleibt genug Zeit, um einen Blick auf die bisherigen Rennen zu werfen und eine Zwischenbilanz zu ziehen.
Bei Mercedes kann das Zwischenfazit eigentlich nur positiv ausfallen. Denn die Silberpfeile dürfen sich über die Tabellenführung in der Fahrer- und Teamwertung freuen. So konnte WM-Leader Lewis Hamilton seine Führung auf Ferrari-Titelanwärter Sebastian Vettel auf 24 Zähler ausbauen. Beim Wettkampf um den Konstrukteurspokal haben die Silbernen mit einem Vorsprung von zehn Punkten die Nase vor dem Team aus Maranello.
Dass das nicht viel ist, weiss auch Toto Wolff. Der Motorsportdirektor der Sternmarke stellt in seiner Zwischenbilanz denn auch fest: «Die erste Hälfte der Formel 1-Saison 2018 war eine der spannendsten, an die wir uns erinnern können. Drei Teams kämpften an der Spitze des Feldes um Rennsiege. Bei vielen Rennen entschieden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage und es der bemerkenswerte Titelkampf lässt absolut keinen Raum für Fehler.»
«Wer setzt sich am Ende der Saison durch?», fragt der Wiener, der seine Mannschaft und die Mercedes-Fangemeinde vor verfrühtem Jubel warnt: «Nach zwölf Rennen ist bislang noch alles offen.» Der ehrgeizige Geschäftsmann verspricht aber auch gleich: «Eins ist aber sicher: Wir geben alles, um sicherzustellen, dass wir auch am Saisonende das breiteste Grinsen im Fahrerlager haben werden.»
«Der Kampf an der Spitze ist so spannend wie nie und auch im Mittelfeld ist es sehr eng. Dabei bieten die Rennen nicht nur tolle Duelle auf der Strecke, sondern immer wieder auch überraschende Sieger: Sieben der bisherigen zwölf Rennen wurden nicht vom schnellsten Auto gewonnen», schwärmt Wolff mit Blick auf die bisherigen Grands Prix.
«Insgesamt ist die Saison 2018 erstklassige Werbung für den Sport», lautet die Schlussfolgerung des Österreichers, der selbstbewusst anfügt: «Auch für uns als Team fällt das Fazit positiv aus: Wir liegen derzeit in beiden WM-Wertungen vorne. Das haben wir der Mannschaft in Brackley und Brixworth und dem fahrerischen Können von Lewis und Valtteri Bottas zu verdanken.»
Ganz ohne Selbstkritik kommt der 46-Jährige aber nicht aus. «Wir wissen, dass wir in mehr als einem Rennen Punkte liegengelassen haben», betont er, und beteuert: «Wir geben daher absolut Vollgas, um noch mehr Performance für die zweite Saisonhälfte zu finden.» Nun gelte es aber erst einmal die verdiente Pause zu geniessen. «Wir werden die nötige Kraft tanken, um in der zweiten Saisonhälfte noch eine Schippe draufzulegen», stellt Wolff zum Schluss noch einmal klar.