Palmer über Ricciardo: «Renault ist ein Rückschritt!»
Jolyon Palmer kritisiert Daniel Ricciardos Entscheidung
Mit Red Bull Racing feierte Daniel Ricciardo seit seinem Wechsel von Toro Rosso sieben GP-Siege, 29 Podestplätze und zwei Pole-Positions. Das Red Bull-Eigengewächs erreichte mit dem Rennstall aus Milton Keynes sowohl 2014 als auch 2016 den dritten WM-Rang. Dennoch wird er seinen bisherigen Brötchengeber nach dieser Saison verlassen.
Ricciardo versucht sein Glück in den nächsten beiden Jahren mit dem Renault-Werksteam, das seit der Formel-1-Rückkehr 2016 noch keinen Podestplatz feiern konnte. Tatsächlich hat der Rennstall aus Enstone, der zuvor unter dem Namen Lotus in der Königsklasse mitkämpfte, seit 2014 nur einen Top-3-Rang bejubeln dürfen: 2015 kreuzte Romain Grosjean im Lotus E23 Hybrid die Ziellinie im Belgien-GP als Dritter und sorgte damit für den bisher jüngsten Podest-Triumph der Mannschaft.
Kein Wunder, werden auch kritische Stimmen laut, wenn es um die Wahl des 29.jährigen Australiers geht. So ist etwa der frühere GP-Pilot Jolyon Palmer, der mit den Franzosen 35 GP-Einsätze bestritte hat, überzeugt: «Ehrlich gesagt ist das ein Rückschritt für Ricciardo.» Im BBC-Interview erklärt er: «Das Team befindet sich im Aufschwung, aber es liegt derzeit noch deutlich hinter Red Bull Racing, daran besteht kein Zweifel.»
Der Brite glaubt denn auch, dass sich Ricciardo vom üppigen Gehalt hat locken lassen, das er beim Werksteam des französischen Autobauers bekommt. Es ist von einer Jahresgage von 20 Millionen Pfund (rund 22,4 Mio. Euro) die Rede, die der GP-Star in den nächsten beiden Jahren für seine Arbeit bekommen soll. «Ich denke, das Geld hat sicherlich auch eine Rolle gespielt, denn Max Verstappen hat sehr viel davon bekommen, um bei Red Bull Racing an Bord zu bleiben», so Palmer. Wir erinnern uns: Der Niederländer hat sich bis 2020 an seinen bisherigen Arbeitgeber gebunden – und Red Bull Racing lässt sich das ein hübsches Sümmchen kosten.
Der 27-Jährige ist dennoch überzeugt, dass Ricciardo bei Renault eine ganz andere Wertschätzung erfahren wird als bisher: «Er kommt nun in ein Team, das sich unglaublich darüber freut, ihn an Bord zu haben. Die Hoffnung ist gross, dass er das Team nach vorne bringen kann. Ich denke, die ganze Dynamik innerhalb der Mannschaft ist bei Renault besser für ihn, auch wenn sie technisch noch etwas hinterherhinken. Bei Red Bull Racing lief er hingegen Gefahr, in Verstappens Schatten zu geraten.»